Kalgox, Sohn des Arngrimm - Ambosszwergischer Schmied und Mondschatten Larati Vaharada - Zahorische Schöne der Nacht und Vertraute der Eidechse Lucio von Fasar - Schwarzmagier (Fasar: Akademie der Geistigen Kraft) Mara von Garan - Albernische Schwertgesellin nach Adersin Shiahan Kevendoch - Albernischer Sumudiener Thorben Bjoernson - Thorwalscher Pirat und Hetmann
Nachdem wir uns etwas erholt hatten, ließen wir einen Dschinn das versteckte Endurium holen. Donna Fiorella überließ uns ohne Diskussion das Schwert. Wir wollten es auf dem Festland in sichere Verwahrung geben. Larati schickte ihr Zeichen zum Raben aus, um ihn über die Geschehnisse zu informieren. Wir blieben noch drei weitere Tage auf Maraskan. Währenddessen verkündete der Bote des Lichts, nach einer Unterredung mit dem Greifen, die zweite Prophezeiung, die genau das "prophezeite", was wir erlebt hatten. Offenbar habe ich das Wort Prophezeiung bisher falsch verstanden. Ich dachte immer, diese würden VOR Ereignissen offenbart... Aber immerhin hatten die Praioten nun tatsächlich den Ernst der Lage verstanden. Kein Schiff durfte Maraskan mehr verlassen, die Praiotendichte nahm immer mehr zu und auch wenn wir in ihrer Achtung gestiegen waren und sie uns nun endlich den gebührenden Respekt zollten, fühlten wir uns hier unwohler denn je und wollten dieses Eiland endlich verlassen. Dafür wurde die Seeblockade vorübergehend etwas gelockert und "unsere" Perlbeißer, die äußerst kreativ repariert worden war, brachte uns zurück auf das Festland. Unterwegs ereilten uns ein paar düstere Omen in Form von Alpträumen bei Shiahan und herunterfallenden und falsch herum landenden Karten bei Larati. Nach zwei Tagen auf hoher See, schoss plötzlich eine Wasserfontäne neben unserem Schiff in die Höhe und eine zierliche Wassergestalt überreichte Shiahan ein Dokument von Khadil Okharim, dem Leiter der Khunchomer Magierakademie. Wir wurden in dem Schreiben um ein baldiges Treffen gebeten und er signalisierte gleichzeitig seine Bereitschaft, uns das Endurium abzukaufen. In dem Dokument wurde auch eine, angesichts der jüngsten Ereignisse, zwingend notwendige Erneuerung von Bastrabuns Bann erwähnt, welcher vor vielen Jahren als magisches Bollwerk gegen die Echsen geschaffen worden war. Dank dieses Bannes sind die Tulamidenlande bis heute weitgehend echsenfrei. Nach insgesamt drei Tagen erreichten wir Khunchom. Dort wartete bereits ein illustres Empfangskomitee auf uns. Auf der einen Seite eine Abordnung hell gekleideter Golgarithen, auf der anderen Seite die dunkel gekleidete Rabengarde und dahinter die eingeschüchterten Stadtgardisten. Zwei gepanzerte Kutschen standen für den Abtransport des Enduriums bereit. Wir überreichten die Kisten mit selbigem sowie das eingewickelte Schwert und die Soldaten zogen von dannen. Da wir nach der langen Reise hungrig und durstig waren, kehrten wir zuerst in einem nahe gelegenen Gasthaus ein und begaben uns dann zur Akademie. Dort wurden wir von einem Luftdschinn namens Wolkenflug, dem Sekretär des Leiters, zur Spektabiliät geführt. Die schier endlosen Gänge dorthin erinnerten mit ihren diversen Ausstellungsstücken an eine Museum und Lucio AHs und OHs hallten durch die Hallen. Khadil Okharim bereitete uns einen herzlichen Empfang. In seiner Gesellschaft befanden sich außerdem der mürrisch wirkende Erzmagus Rakorium Muntagonus und ein Mann namens Dschlef ibn Jassafer. Bei einem ausgezeichneten Essen erzählten Thorben und Lucio von unseren Erlebnissen. Anschließend gab es SEHR viel magisches Blabla, gefolgt von noch mehr magischem Blabla, das ich hier nicht wiedergeben kann, weil ich nicht einmal die Hälfte davon verstand. Endlich kamen wir dann aber doch auf den wahren Grund für unsere Anwesenheit hier zu sprechen. Khadil Okharim trug die Bitte an uns heran, die Überbleibsel des alten Echsenbannes zusammenzutragen. Dieser Bann bestand aus zwölf kindskopfgroßen Mondsteinen, die mit Magie belegt und dadurch miteinander verknüpft waren, so dass man sie über das Land verteilte und mit ihnen sowie magisch belegten Grenzsteinen und Kanopen einen kilometerlangen magischen Wall erschuf. Zwei der Mondsteine befanden sich bereits im Besitz der Akademie, wir sollten so viele wie möglich der restlichen Steine suchen. Die Magier hatten nämlich die Hoffnung, den alten Echsenbann auch auf Dämonen ausweiten zu können. Obwohl es Shiahan in seine und mich in meine Heimat zog, ließen wir uns von den anderen breitschlagen, diese Aufgabe zu übernehmen. Larati befragte kurzerhand ihre magische Kugel nach dem Verbleib der Steine und erhielt das Bild eines Tores, das uns bekannt vorkam. Dort war der Stein als Scheitelstein angebracht und nach kurzer Überlegung kamen wir zu dem Schluss, dass wir in Rashdul an diesem Tor vorbeigekommen waren. Immerhin wussten wir somit, wo sich der erste der fehlenden zehn Steine befand. Allerdings würde die Akademie jemand anderen mit dessen Rücktransport zur Akademie beauftragen. Wir würden nämlich in Richtung Anchopal und Fasar aufbrechen, um dort nach weiteren Informationen zu suchen. Zunächst verbrachten wir aber eine überaus angenehme Nacht in luxuriösen Zimmer und mit hervorragenden Speisen im Gasthof "Rote und weiße Kamele". Nur Larati und Lucio nächtigten in der Akademie, weil sie noch mit Rakorium Muntagonus sprechen wollten. Am nächsten Morgen begab sich der Rest von uns nach einem vulminanten Frühstück ebenfalls wieder in die Akademie. Dort erfuhren wir, dass beim Erzmagus eingebrochen worden war. Man hatte ihm das Buch mit den Aufzeichnungen über Lucios almadines Auge und über unsere Erlebnisse entwendet. Weiters berichtete Khadil Okharim, dass erst kürzlich ein Botenreiter überfallen worden sei, dem man einen Brief von Dschelef ibn Jassafer an den Leiter der Akademie gestohlen hatte. Da uns weitere Hinweise fehlten, konnten wir diesen Vorgängen nicht näher auf den Grund gehen. So traten wir unsere Reise nach Anchopal an, für welche uns Khadil Okharim Pferde zur Verfügung stellte.
Auf halber Strecke, also nach ca. eineinhalb Tagen trafen wir an einer kleinen Oase vier unfreundliche Männer. Sie verpackten erdige, kindskopfgroße Kugeln in Säcke, um sie auf ihr Maultier zu laden. Obwohl wir ihnen freundlich wie immer gegenüber traten, waren die Vier äußerst reserviert und sogar ablehnend. Auf Lucios Nachfrage hin, was sich denn in den Kugeln befände, reagierten sie äußerst ungehalten und es wäre wohl zu einer kurzen Diskussion mit scharfen Argumenten gekommen, wenn nicht eine Kugel im Sack zerbrochen wäre. Daraufhin krabbelten große, widerliche Chimärenkäfer aus dem Sack, die im Handumdrehen nicht nur einen der Männer, sondern auch das arme Maultier auffraßen. Die restlichen Männer rannten panisch davon. Wir folgten ihrem Beispiel, hielten aber in sicherer Entfernung an und beratschlagten, wie man den Viechern am besten den Garaus machen konnte. Schließlich einigten wir uns darauf, wieder einmal die Fähigkeiten unseres Lieblingsdruiden in Anspruch zu nehmen. Shiahan beschwor einen Humuselementar, der die abartigen Kreaturen tief in der Erde versenkte. Wir setzten unsere Reise fort und kamen nach weiteren anderthalb Tagen in Anchopal an. Unsere erste Anlaufstelle war die Festung beim Südsternentor, die dem Orden der Verteidiger der grauen Stäbe,kurz ODL, unterstand.
In Anchopal angekommen, begaben wir uns gleich zur Bibliothek. Davor standen zwei Wachen, die uns prompt den Zutritt verwehrten. Wir wiesen an, dass wir dringend mit dem Leiter der Bibliothek sprechen müssten. Eine Frau erschien und sagte, dass man uns am nächsten Tag in einem gewissen Gasthaus finden würde.
Wartend auf den nächsten Sonnenaufgang, beschlossen wir, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Zunächst gingen wir zum örtlichen Phex Tempel und fragten Unterstützung für die Suche nach den Kugeln an. Für nur läppische 350 Dukaten könne man sich diskret auf die Suche nach Informationen machen. Wir ließen das Angebot vorerst stehen. Anschließend Besuchten Larati und Mara den Peraine und den Rondra Tempel um vor einem aufkommenden Krieg mit Borbifax zu warnen. im Raja Tempel hinterließ sie eine Nachricht.
Am nächsten Morgen erwartete uns die Adeptin vom Vortag im Gasthaus. Sie lud uns auf Geheiß ihres Meisters Tarlisin von Borbra in das örtliche Badehaus ein. Lucio schien einen besonderen Draht zu der Adeptin zu haben, welche nicht nur eine zurückhaltende Dienerin war.
Im Badehaus angekommen, entledigten wir uns unserer Kleider. Larati schritt Stolz umher, während der Rest von uns eher verhalten mit Handtüchern zu bedecken versuchten. Tarlisin erwartete uns bereits in einem Becken und genoss offensichtlich die Aussicht. Nach so vielen Halsbrecherischen Abenteuern plötzlich ohne jede Rüstung mit Mara und Larati im Wasser zu sitzen ließ mir die Röte ins Gesicht steigen. Kalgox blieb währendessen fern des reinigenden Nasses. Er murmelte irgendwas mit Sand und keinen zehn Pferden. Der Meister der Bibliothek schlug vor, für eine Weile in die Saune zu gehen. Da Mara und ich Hitze nicht sonderlich gut vertragen, blieben wir. Als nach ein paar Minuten die Tür der Sauna aufbrach und mehr Blut als Wasser aus der Saune rann, eilten Mara und ich sofort hin. Lucio erzählte, dass der Aufgussmeister Tarlisin ein Messerscharfes Tablet in den Hals geschlagen oder geworfen habe. Daraufhin zückte der Aufgussmeister einen Dolch und zwei weitere Lakeien mit Säbeln betraten den Raum um ein ätherisches Saunamassaker anzurichten. Leider hatten sie es mit Larati, Torben und Lucio zu tun, die die drei Dampfbaddeppen ganz schön alt aussahen ließen. Kurzum, Torben konnte das Tablet entfernen und Tarlisin das Leben retten, das fließende Blut war nicht unseres und alle drei Täter sind entweder vor Ort oder kurz darauf aus dem Leben getreten. Mara fluchte, weil sie den ganzen Spaß verpasst hatte. Gruselig.
Beim Abendessen mit Tarlisin erhielten wir keine weiteren Infos zu den Kugeln. Jedoch kannte er jemanden von den "Erben der Gräber". Um uns direkt mit diesen Gut zu tun, gab er uns einen Ring, den die geheimnisvolle Dame wohl zu begehren schien. Zum Frühstück mit Tarlisin erfuhren wir, dass der Anschlag geschah, weil er oder wir dem wahren Meister im Weg stünden. Sowas hören wir ja generell irgendwie öfter.
Eine Woche später machten wir einen kurzen Abstecher in Fasar. Tomek war nicht da, weshalb wir selbst in der Bibliothek nach Infos zu den Kugeln nachforschten und tatsächlich fanden wir Infos zu einigen wichtigen Kanopen und Almadrash, einem Helfer Bastrabuns, sowie eine Kopie des Rituals für den Bann. Glücklich über unsere Funde begaben wir uns zum von Tarlisin vorgeschlagenen Zaorilager, wo wir die Oberste der Erben der Gräber, Sara Tamura trafen. Wir übergaben ihr den Ring als Geschenk und sogleich war sie uns positiv gesonnen. Auch sie sagte uns, dass man uns finden und kontaktieren würde. Ich finde die Selbstsicherheit der Leute, die uns sagen "man fünde uns" ein wenig bedenklich. Eine Weile später als wir Richtung Süden reisten erschien uns plötzlich ein riesiger Rabe. Er sagte: "Amrash, Mitternacht, Friedhof." Laratis Kratzbürst... edler Kater schien den Raben nicht sonderlich zu mögen. Es handelte sich dabei auch um Saras Vertrautentier.
Drei Tage später also erreichten wir Amrash, eine kleine Ortschaft irgendwo im nirgendwo. Als wir uns völlig normal und unauffällig Nachts auf dem örtlichen Friedhof herumtrieben, trat ein Mann aus den Schatten. Er stellte sich als Abu Barun vor und war über unsere Machenschaften sehr gut informiert. Mal ganz im Ernst, schreibt hier jemand Protokoll über unsere Abenteuer oder woher wissen immer alle, wo wir gerade sind und was wir so treiben? Abu erwies sich als äußerst hilfreich, denn er kannte den Aufenthaltsort zweier weiterer Kugeln. Die Information zur Zweiten gäbe er uns allerdings erst, wenn wir die Erste erlangt hätten und ihm dazu einen Gefallen erwiesen. Ihm und seinen Leuten gefällt es nicht, dass sich ein reicher Möchtegernreliquiensammler örtlich niedergelassen hatte und allerhand Schund in seinem Garten ausstellte. Prajuslob von Brechstein und sein Gefolge von bezahlten Grabplünderern trieben hier ihr Unwesen. Abu wies uns jedoch daraufhin, dass es sich dabei keinesfalls um einen grundsätzlich bösen Mann handelte. Er wolle ihn nur los werden.
Wir heckten einen Plan aus, wie wir ihn möglichst friedlich vertreiben konnten. Offenbar war Prajuslob ein sehr abergläubischer oder zumindest leichtgläubischer Mann. Passenderweise erhielt Prajuslob gerade eine neue Lieferung Relikte. Unter anderem als versteinerte Stutenmilch aus einem Rajatempel verzeichnete Kugel. Diese identifizierten wir als eine unserer Mondsteinkugeln. Ich beschwor einen schelmischen Windelementar und Torben nutzte Laratis Spannerri... Ring der tausend Unsichtbarkeiten. Zusammen schlichen sie in seine Villa und spuckten polterten unter Androhung ewiglich währender Flüche von schrecklichster Art. Gegenstände wackelten und zuguterletzt rannte Prajuslob von Brechstein mit teilen seines Gefolges davon in die Nacht. Torben schnappte sich die Kugel, sowie einen Onyxsplitter, den wir in ähnlicher Form aus dem Kloster Aras de Motts kannten und schloss wieder zu uns auf. Mein Windelementar amüsierte sich köstlich. Trotzdem wurde mir ein Wunsch berechnet. Gemein! Diese Aktion lohnte sich sehr, denn wir bekammen viele Informationen. Unter anderem eine Anleitung zur Aktivierung der Monsteinkugeln.
Zurück auf dem Friedhof wusste Abu natürlich über alle Details bereits bescheid und war sehr zufrieden mit uns. Er gab uns ein Schriftstück mit Sprachenund Symbolen. Darin stand, dass alle Monsteinkugeln nutzlos sind ohne die Hand Bastrabuns. Worum es sich dabei jedoch handelte, war uns zu dem Zeitpunkt noch nicht klar. Was uns jedoch noch viel unklarer war, war der Fakt, dass es drei bekannte Aufenthaltsorte dieser Artefakte gibt. Eine in Raschdul, Mherwed und eine in Samrul. Drei weiter auseinanderliegende Orte, als mir in dieser Wüstenregion lieb ist. Außerdem erfuhren wir von einem Grab, in dem sich noch ein weiterer unserer Mondsteine befinden sollte. Dieses Lag einigermaßen auf unserem Weg, also bedankten wir uns für die vielen Informationen und reisten weiter.
Der Plan in der Grabstätte auf dem Weg nach dem Mondstein zu suchen klar, einfach und effizient…und wurde von Horatio di Bravaldi zunichte gemacht. Dieser Forscher aus dem Lieblichen Feld war uns zuvorgekommen und hatte seine volle Belegschaft vor Ort. Um das Grab waren Wagen und Zelte aufgebaut, Söldner der „Thaluser Löwen“ patrouillierten durch das Gelände und Arbeiter buddelten Schächte in den Erdhügel, der als eines der Magiergräber galt. Leicht demotiviert diskutierten wir unsere Optionen. Die erste Erkundung der Lage übernahm einmal mehr einer der Elementargeister von Meister Shiahan. Leider konnte er nur wenig Brauchbares erspähen. Die Expedition hatte wohl den Eingang des Grabes gefunden, aber bisher nur uninteressante unbezahlbare Kulturgegenstände bergen können. Wertlos für uns. Wir erkannten aber eine Lücke im Muster der Patrouillen und wagten einen heroischen Vorstoß. In Form einer Ratte! Meister Shiahan nutzte seine Tiergestalt um sich in Mausform an den Wachen vorbei ins Grab zu schleichen. Ein Plan, der vor allem den Rest der Gruppe begeisterte. ShiaRat konnte den ersten, recht langen Gang in die Tiefen der Grabstätte erkunden, und fand auch die vermeintliche Grabhalle. Verlassen, und geplündert. Nur wenige zerborstene Krüge und Kisten wiesen auf längst vergangenen oder geraubten Reichtum hin, und ein einsamer Steinsarg in der Mitte der Halle enthielt die Überreste des namenlosen Herrschers der Anlage. Danke seiner ausgeprägten Schnüffelnase entging dem Druiden aber nicht, dass der Boden des Sarkophags einen Schacht verbarg. Ihn freizulegen war seinen kleinen Mauskrallen aber unmöglich. Zurück bei der Gruppe war klar, dass wir es nur gemeinsam schaffen würden. Wir packten also unsere Sachen, die Waffen und die Maus und schlichen uns an den Wachen vorbei in die eben entdeckte Grabkammer Uns wurde klar, dass es sich hierbei wohl nur um eine Art Vorkammer handeln konnte, oder gar eine Täuschung. Die Anlage war viel grösser...und tiefer. Es gelang uns den Schacht freizulegen. Mit vernachlässigbaren Problemen konnten wir hinabklettern und waren vermutlich die ersten Menschen seit etlichen hundert Jahren, die sich hier unten nach einem kurzen Ausrutscher mit ihrem Hosenboden in den Staub setzten. Ein mystisches Gefühl. Das Thema, auch schon in den oberen Gängen, war von Insekten geprägt. Ganze Schwärme waren als Reliefs und Bilder allgegenwärtig, und nicht wenige davon wirkten lebendig. Auch etliche tote Insekten lagen in den Ecken der Gänge. Wir bewegten uns tiefer in die Anlage, überwanden auch eine Klappfalle im Boden, und erreichten schlussendlich eine größere Halle, in der neben unbeweglichen Statuen auch ein uralter Wächter noch immer seinen Dienst tat. Ein untoter, tulamidischer Ritter, der auch ohne zu zögern zu den Waffen griff. Thorben stellte sich dem Fluch aus alten Zeiten mutig entgegen, und auch ShiaRat half, denn der skelettierte Brustkorb des Wächters enthielt einen leuchtenden Kristall, den die Maus dank ihrer Grösse flink bergen konnte. Dieser Stein ermöglichte dann auch das Öffnen einer weiteren Tür, die uns noch tiefer in die Grabkammern vordringen ließ. Nachdem wir ein gewaltiges goldenes Relief eines Magierlabors bestaunen durften (wohl als Grabbeigabe gedacht) fanden wir im Anschluss nicht nur die tatsächliche Grabkammer des früheren Herrschers sondern auch seinen eigentlich Namen in Form eines Schriftzugs: Schamscherib. Die Grabkammer war pompös ausgestattet und zeugte vom Einfluss und dem Reichtum des Verflossenen. Er selbst war als Steinstatue auf einer Liege zu sehen…ob sich darin sein Leichnam befand oder es nur eine Darstellung war konnten wir nicht sagen. Neben vielen Schätzen entdeckten wir vor allem das Ziel unserer Unternehmung: Einen weiteren Mondstein. Zudem konnte sich Lucio nicht von einer Statue Bastrabuns trennen, die ebenfalls aus einem der Regale stammte. Besonderes Augenmerk warfen einige der Helden auf die in der Decke dargestellte Sternenkonstellation, die wir auch versuchten abzuzeichnen. Doch viel Zeit war uns nicht vergönnt: Ein uns unbekannter Auslöser aktivierte eine magische Abwehrvorrichtung der Anlage: Ein gewaltiger Skarabäus erhob sich langsam aus dem Bodenrelief. Obwohl es faszinierend anzusehen war, wurde uns sofort klar: Wir waren nicht länger Willkommen. Da wir gefunden hatten wonach wir suchten nahmen wir die Schätze und unsere Beine in die Hand und liefen so schnell wir konnten zurück an die Oberfläche.
Mit unseren beiden neuen Mondsteinen im Gepäck erschien es uns schlau in Kunchom Zwischenhalt zu machen und die Steine an unsere Forscherkollegen in der Drachenei-akademie zu übergeben. Unser Nachtlager auf dem Weg in die Stadt wurde von Unbekannten besucht, aber der wachende Luftelementar vertrieb sie, bevor wir sie identifizieren konnten. Die Beratung mit den drei Magiern bestätigte unseren weiteren Plan: Wir sollten vorrangig versuchen die Hand Bastrabuns zu finden. Wenn die Steine sich nur durch dieses Artefakt aktivieren ließen, war sie von essentieller Bedeutung. Leider gab es die bereits erwähnten drei Orte, die alle von sich behaupteten eine seiner Hände in Besitz zu haben. Ein Blick auf die Karte verriet: Rashdul war das nächste sinnvolle Ziel. Also tranken wir unseren Tee aus, packten einen der Mondsteine zu Diagnosezwecken ein und machten uns auf den Weg.
„Phex im Himmel, was für eine Scheiße! Verdammt ein Attentat auf Thorben.“ Shiahan und Larati kümmerten sich um ihn und versuchten das Gift zu stoppen und ihn im Hier und Jetzt zu halten. Der Vorgehensweise nach, war es kein Versuch ihn kurzfristig außer Gefecht zu setzen, sondern ihn zu Boron zu schicken. Mara und ich rannten mit gezogenen Waffen in die Kammer über dem Hetmann, doch natürlich waren der oder die Attentäter fort. Wenige Herzschläge später stand ich schon im Schankraum und meine Axt krachte mit aller Wucht in den Tresen um dem Wirt klar zu machen, dass ich jetzt klare Antworten brauchte, wer über ihm das Zimmer gemietet hatte.
„Ja Herr, in der Ruhe und der Schläue liegt die Kraft und der Erfolg, aber verdammt noch mal, diese dreckigen drei Maraskanis haben versucht meinen Waffengefährten und Freund zu töten und als Angroschim gibt es da nun mal auch Tradi…. Ach vergiss es, du weißt wie ich bin und ich weiß, dass es nicht die schlaueste Art der Befragung war. Fakt ist aber, sie haben mir mit zitternder Stimme alles erzählt, was sie wussten.“
Leider brachte uns diese Erkenntnis aktuell wenig, sie waren verschwunden, vermutlich mitten in der Nacht und ohne Spuren.
Wir brauchten zwei Tage um Thorben wieder reisetauglich zu bekommen, eine Zeit des Bangens und des Hoffens. Larati und ich beteten für ihn, Shiahan kümmerte sich um die Pflege und ansonsten hielten wir Wache und Rat, was wir machen sollten. Es kamen zahlreiche Ideen und Pläne auf, wie Thorbens tot vorzutäuschen, ihn als Köder oder Überraschung einzusetzen, doch wir waren uns sicher, das Trennen der Gemeinschaft, war zu gefährlich. Wir wussten ja noch nicht einmal, warum er das Ziel der Attentäter war, war es nur, weil er ein Teil der Gemeinschaft war, steckte Borbarad oder einer seiner Anhänger dahinter, war es wegen den Erlebnissen auf Maraskan oder wegen dem Bann von diesem Bastrabun ? Wir drehten uns im Kreis, so viele Fragen, kaum Hinweise und Hinweise erst Recht keine Antworten. Verdammt.
Larati und Mara ritten am zweiten Tag ein wenig aus um die Gegend nach den Maraskanis abzusuchen, diese fanden sie nicht, aber in 'Tante Alriks Kramerladen' - entweder war hier bei der Übersetzung aus dem Tulamidischen etwas gewaltig schief gegangen oder der Name war selten dämlich gewählt - stießen sie auf einen Reiter der Thaluser Löwen, der große Mengen an Vorräten kaufte. Die beiden folgten in einigem Abstand, drehten aber nach fast zwei Stunden auf der Landstraße ohne Erkenntnisse um. Wir diskutierten auch über die Söldner, ob sie uns auf die Schliche gekommen waren wegen dem Grab, aber dazu waren wir zu vorsichtig und hatten keine Spuren hinterlassen - wenigstens waren wir uns da sicher.
Wir brachen am dritten Tag nach Rashdul auf und kaum waren wir angekommen verärgerte Lucio meine kleine Gigrimash, als er an einem Straßenstand nach Eidechse am Spieß verlangte. Larati sprang ihm fast an die Gurgel und ich bin mir nicht sicher, wie ernst er es meinte - er taute aber immer mehr auf.
In der Stadt teilten wir uns auf, Lucio erkundete die gehobeneren Viertel und wollte dort Infos über die Hand sammeln, Larati ging in die Tempel und Mara kümmerte sich wegen dem Attentat um einen Mietling für die Bewachung unserer Pferde im Stall.
Ich versuchte, über die Wege der Straße ebenfalls Informationen zu sammeln, und suchte auch nach Hinweisen nach den Attentäter, Letzteres leider ohne Erfolg.
Am Abend treffen wir uns in der Taverne wieder tauschen unsere Informationen aus, die wir in der Stadt gesammelt haben.
Unser Magier hatte wohl am meisten Informationen über die Hand gefunden, er hatte sie sogar schon eine ersten, vorläufigen Untersuchung unterzogen. Jeweils eine Wache aus der Kirche des Herren Borons stand dort, erneut Al'Anfa und Punin zusammen, war das Zufall oder war das ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg waren? Die Hand waren einem Kasten aus Glas ausgestellt, damit die Pilger sie sehen kann. Es handelte sich dabei um die linke Hand.
Larati und Lucio versuchen, mit unseren Empfehlungsschreiben Einlass in die Bibliothek der hiesigen Magier Akademie zu erhalten. So brauchen wir am Abend noch auf. Dieser Akademie war etwas besonderes, denn man konnte sie nur betreten, indem ein Elementar einem Zutritt verschaffte. Noch einem Gespräch mit einem der Magier, beschlossen Lucio und Larati sich für zwei Tage hier ein zu mieten, zu einem stolzen Preis von fünf Goldstücken pro Kopf und Nacht. Damit war ich aber auch gestattet, die Bibliothek zu nutzen.
Am nächsten Morgen brachen Thorben und Mara auf zu den Tempeln des Totengottes um hier die Möglichkeiten auszuloten, die Hand einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Bei dem Tempel Al'Anfas reicht ein paar blumige Worte und ein Beutel mit 20 Goldstücken als Tempelspende aus, um nicht nur eine Zustimmung, sondern auch ein Empfehlungsschreiben an den Wesir zu erhalten.
Bei dem Priester des Puniner Ritus schließen Sie, wie zu erwarten war, auf eine Mauer des Schweigens, und man verwies trotz unserer guten Beziehungen zum Raben an den Wesir, ohne eine Zustimmung von dort würde man gar nichts machen.
So war das nächste Ziel der beiden eben der Palast und nach einem großzügigen Handgeld an den dritten Hofmeister wurde uns in vier Tagen eine Audienz zugesagt.
Die nächsten zwei Tage verbrachten diejenigen von uns außerhalb der Akademie mit Warten und der Besichtigung der Stadt. Mara stieß auf eine Schwertkampfschule und wollte sich diese ansehen, doch die Wache am Tor war so unverschämt, dass sie mit ihr gleich ein Duell austrug und mit dem armen Kerl förmlich den Hof vor versammelter Schule aufwischte. Ich habe mich köstlich amüsiert, auch wenn er mir am Ende ein wenig leid tat. Er hatte sich mit der falschen angelegt und so ohne Bedrohung durch Gegner oder Dämonen ihr bei diesem Tanz zuzuschauen war schon etwas besonderes.
Wir waren schon eine wilde Truppe, die auf so eigenartige Weise zusammengekommen ist und die so einzigartig war. Aber jeder von uns hatte viele einzigartige Talente und Fähigkeiten und das machte uns wohl aus… darum waren drei von uns bereits 'Gezeichnete', würden wir das am Ende alle sein ? Aber es waren 7 Zeichen und wir waren 6… wer würde sich noch zu uns gesellen?
Ich fand ein verborgenes Haus meines Herren am zweiten Tag und die Ruhe dort zum meditieren und nachdenken über das, was in den letzten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren passiert war. Ich legte eine größere Spende auf den schlichten Altar des Nachtrichters und dankte ihm, dass Thorben noch unter uns weilte. Dem nächsten Tempel der Peraine würde ich es gleich tun. Eine Reise ohne ihn, wäre nicht mehr das gleiche, ich mochte seine Art und Weise und war in jedem Kampf froh um diesen thorwalschen Kämpfer - genau wie über alle anderen, aber er war einfach mit Larati am längsten an meiner Seite.
Am dritten Tag trafen wir uns mit unseren beiden Bücherwürmern zum Frühstück und sie berichteten über ihre Funde, einige Komponenten des Bannes und auch Informationen über Borbarad, seine vermutlichen vorherigen Leben und auch über das Auge. Mir kam bei all den Erkenntnissen eine Idee, die Chancen waren gering, doch ich musste es probieren, ich hatte noch eine Queste offen und mit Lucio jemanden, der sie mir beenden helfen konnte. Ich bezahlte ihm, wir mussten ja eh noch einen weiteren Tag warten bis zur Audienz beim Wesir, in der Bücherei. Die Hälfte des Tages sollte er nach Informationen zum verarbeiten von Titanium sammeln, den Rest durfte er verbringen wie er wollte. Leider kam er ohne Erkenntnisse zurück in meinem Fall. „Bei Angroschs Barte, ich kriege es noch hin, auch das höchste Metall zu verarbeiten“
Die Audienz beim Wesir war ohne Larati und Lucio, Mara hatte vergessen, diese Namen mit aufzulisten. Der Wesir war zu meiner Überraschung außerordentlich gut über uns informiert und auch wenn er Borbarad nicht als sein Problem sah, da dies aus der Zeit vor Rashtullahs Erwachen stammte, war es ein sehr informatives und offenes Gespräch und wir erhielten am Ende auch die Erlaubnis zur Untersuchung der Hand natürlich unter der Auflage, dass dieser kein Schaden zugefügt würde.
Mit diesem Schreiben machten wir uns auf zum Tempel des goldenen Raben und trafen dort auf ein Empfangskommando von Rabenkriegern, die uns im Tempel 'einsperrten' und sichtlich ihre Macht demonstrieren, ich dachte echt, die ziehen gleich auch die Waffen, aber soweit kam es nicht. Der Geweihte schimpfte und fluchte, wir hätten ihn getäuscht, hintergangen und er würde unsere wahren Motive kennen. Wir waren ziemlich perplex und verwirrt, es dauerte bis wir Licht in die Dunkelheit brachten.
Jemand hatte hier die Kunde verbreitet, wir hätten die Aufgabe einen der beiden Tempel des Rabens zu schließen und dem anderen die alleinige Bewachung der Hand und damit auch der üppigen Pilgerspenden zu übertragen. Bei Phex, was für ein kluger Zug, hier war jemand mit viel Finesse am Werk. Doch er hatte seine Spur schlecht verwischt. Der Priester schickte uns mit einigen Kriegern und zwei „Spezialisten“, die „zufällig“ gerade zu Besuch waren los um den Verbreiter dieser Geschichte aus der Karawanserei zu holen und vor den Geweihten zu schleifen, fast wünschte ich ihm, er wäre auf und davon, doch dem war nicht so.
Kaum waren wir in dem Hof der Karawanserei, lag er schon auf dem Boden und wurde mit auf den Rücken gedrehten Armen zum Haus der Rabens gebracht.
… Armer Kerl… Herr … pass auf ihn auf, er ist zwar gescheitert mit dem Possenspiel, aber es war wirklich füchsisch durchdacht.
Den Typ, der uns bei den Al'Anfanern angeschwärzt hatte, schleppten selbige in den Borontempel, wo wir ihn freundlich befragten. Eingenässt und eingeschüchtert plapperte er wie ein Wasserfall und erzählte, dass ihn drei Maraskani in der Karawanserei dazu angestiftet und ihm 20 Dukaten bezahlt hätten. Da er einen glaubwürdigen Eindruck auf uns machte, ließen wir ihn schließlich wieder laufen, weitere Nachforschungen in der Karawanserei bzgl. der drei Maraskani blieben erfolglos. Nach dem Abendessen hatten wir eine Verabredung an der Pilgerstätte mit dem vermeintlich uralten Händchen und beiden Tempelvorstehern. Nach einem Gebet von Kalgox und Larati wurde der Glaskasten entfernt, Larati legte die Kugel in die nach oben geöffnete Hand und ......... nichts passierte. Auch Lucio bestätigte nach einer magischen Untersuchung, dass die Hand so unmagisch sei wie fünf Meter Feldweg. Erneut wurde ein Grabsegen gesprochen und der Glaskasten wieder verschlossen.
Am frühen Morgen des nächsten Tages machten wir uns auf nach Mherwed. Auf der Straße dorthin war die Hölle los und vor der Stadt war ein großes Zahorilager aufgeschlagen worden, wo wir dann auch nächtigen durften. In der Stadt selbst war es unmöglich, eine Unterkunft zu bekommen. Hier waren dreitägige, äußerst pompöse Festivitäten im Gange, weil des Khalifen siebte Frau den langersehnten Thronerben geboren hatte. Im Lager der Zahori, die Larati natürlich kannte, erfuhren wir, dass unsere drei maraskanischen Freunde ...äääh.... Feinde gesichtet worden waren, als sie die Wagen der Zahori in raschem Tempo überholten. Kurzerhand schrieben wir für Hinweise, die zur Ergreifung der drei Maraskani führen würden, eine Belohnung von 10 Dukaten aus. Danach ließen wir Shiahan im Lager zurück und machten uns auf den Weg in die Stadt, um uns vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Larati führte uns direkt zum Tempel der jungen Göttin, wo wir die Information erhielten, dass sich das Objekt unseres Interesses, also die Hand, im Sommerpalast befände. Auf dem Weg dorthin kamen wir über die Bastrabuns-Brücke, auf deren Balustrade links und rechts in der Mitte große Statuen des Namensgebers standen. Die Statue linkerhand hielt, wer hätte es gedacht, eine Mondsteinkugel in Händen, bei der Lucio eine magische Reststruktur erkennen konnte. Ein Plan für die Bergung der Kugel begann bereits in unseren Köpfen zu reifen... Durch das Gedränge der Menschenmenge bahnten wir uns einen Weg zum Sommerpalast, dessen Eingang zwei Wachen und ein Magier bewachten. Wir betraten die Pilgerstätte und sahen auf den ersten Blick, dass die ausgestellte linke Hand maximal 60 Jahre alt und absolut unmagisch war. Doch wurden wir von einem Magier-Touristen angequatscht, dem wohl Lucios Zauber zur Erkennung magischer Strukturen aufgefallen war. Naiv und gutgläubig wie wir nun mal sind, schließlich haben wir ja auch noch nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, folgten wir dem Magier, der sich als Omaran al'Khakif oder so ähnlich vorstellte, in ein Teehaus. Dort erzählte er uns, dass die originale Hand Bastrabuns außerhalb der Stadt auf dem Boronsanger bewacht werde. Uns fiel zwar auf, dass das Siegel Omarans keines der großen Magierakademien und uns unbekannt war, trotzdem glaubten wir seine Geschichte und beschlossen, den Boronsanger aufzusuchen. Erwähnte ich unsere Gutgläubigkeit? Auf Grund der Menschenmassen, die alle Straßen der Stadt verstopften, erreichten wir das Stadttor erst gegen Abend, holten unsere Pferde und machten uns trotz der späten Stunde noch auf den Weg zu besagtem Boronsanger. Shiahan blieb wieder im Lager. Wir erreichten den Anger nach dreißig Pferdeminuten und klopften an die Tür des Tempelgebäudes am Eingang. Eine dunkle Gestalt mit Kapuze öffnete uns wortlos und was taten wir? Richtig. Wir folgten ihr in das dunkle und nach Verwesung riechende Gebäude. Erwähnte ich ....?...Achso......ja, tat ich bereits. Kaum schloss sich die Tür hinter uns, machte die Kapuzengestalt einen Satz auf uns zu und griff uns mit ihrer Klauenhand an während sich hinter ihr vier weitere Gestalten aus der Dunkelheit schälten. Also für jeden von uns einen. Immerhin. Besser als nichts. Ziemlich schnell erkannten wir, dass es sich bei unseren Gegnern um Guhle handelte, einer von ihnen trug die Kutte eines Boroni, weshalb davon auszugehen war, dass er einmal der Tempelvorsteher gewesen war. Im Kampf mit den Guhlen wurde Lucio gebissen und ich schlug mir den Kopf in der Dunkelheit irgendwo an, aber ansonsten machten wir die Guhle ohne größere Probleme platt. Lucio versorgten wir umgehend mit einem Heiltrank, um ihn und uns davor zu bewahren, ein Guhl zu werden. Da war sein jetziger Zustand wohl das kleinere Übel. Im Zusammenhang mit dem Guhlbiss entstand in Gruppenarbeit ein kleines Gedicht, das ich hier niemandem vorenthalten möchte: "Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, wenn ein Guhl einen Körperteil von dir frisst und sich der Thorwaler vor Lachen bepisst..." Ausbaufähig, ich weiß, aber wir sind ja nicht zum Dichten hier. Als Lucio wieder alt....ääh....der Alte war, fanden wir eine Treppe hinunter in die Krypta. Dort standen ein paar Steinsärge, in denen man vermutlich hochgeweihte Boronpriester bestattet hatte, allesamt geschändet. Die Särge. Nicht die Priester. Ansonsten fand sich dort und auch oben in der Sakristei nichts Relevantes. So verbrannten wir die Guhle draußen, verschlossen und versiegelten den Tempel und machten noch einen Abstecher auf den Anger. (Den, nicht: dem!) Auch dort fanden wir keine sachdienlichen Hinweise und so laaaaangsam dämmerte uns, dass der Magier Omaran uns wohl an der Nase rumgeführt hatte. (Ach nee!) Zurück im Zahorilager bekamen wir ein Abendessen und feilten an unserem äußerst genialen Plan zum Diebstahl, korrigiere: zur Bergung, der Mondsteinkugel, den wir sogleich in die Tat umsetzten. Lest und erschauert in Ehrfurcht: Thorben machte sich an einer uneinsehbaren Stelle in der Nähe der Brücke unsichtbar und ließ seine Klamotten bei Kalgox und mir. Anschließend begab unser Thorwaler sich unsichtbar auf die Brücke und tauschte die Mondsteinkugel gegen eine Zuckermelone aus. Danach warf er die Kugel Larati zu, die zeitgleich, als Pelikan verwandelt, vorbeiflog und sie mit dem Schnabel auffing, woraufhin Thorben von der Brücke in den Mhanadi sprang, wo wir flussabwärts warteten.
Schnell und möglichst unauffällig begaben wir uns zurück ins Lager und reisten umgehend ab, um Abstand zur Stadt zu gewinnen, bevor das Fehlen der Kugel bemerkt wurde oder die Melone zu faulen anfing. Nach zwei Tagen erreichten wir Borbra und machten einen kurzen Zwischenstopp im Tsatempel, der sich am Marktplatz, direkt unter einem großen Baum befand. Der rothaarige Geweihte des Tempels, der sich uns als Bruder Zadika vorstellte, musste koboldstämmige Vorfahren haben, denn er reichte unserem Thorwaler gerade mal bis zum Bauchnabel und begegnete Kalgox nahezu auf Augenhöhe. Zadika, ein lustiger Geselle, begrüßte vor allem Larati überaus herzlich und lud uns zu einer Unterhaltung bei Tee und Gebäck ein. Er erzählte uns die Legende von Tarlisin von Borbra, eines Magiers, der sich in seinem zweiten Studium dämonischen Mächten zugewandt hatte und sogar einen Pakt mit ihnen eingegangen war. Letztendlich konnte er sich aber durch ein Tsa-Wunder aus diesem Pakt befreien, pflanzte den Baum und errichtete unter ihm den Tsatempel, in dem wir uns gerade befanden. Seitdem hat sich Tarlisin der Bekämpfung der Borbaradianer verschrieben. Nach dieser interessanten Geschichte setzten wir unseren Weg Richtung Samra fort. Aufgrund der strategisch wichtigen Lage dieses Ortes gibt es hier die Festung Trutzmherwed, die von 350 fürstlich gorischen, berittenen Schützen besetzt ist. Als wir uns ein paar Meilen vor der Ortschaft den Ruinen von Zhamorrah näherten, benahm Lucio sich auf einmal noch komischer als sonst. Ja, das geht. Sein almadines Auge leuchtete und funkelte plötzlich außergewöhnlich stark, ein Riss bildete sich im Edelstein und in der Mitte entstand eine feine Glyphe, die Larati sogleich abmalte, weil keiner von uns sie lesen konnte. Lucio war im einen Moment völlig in sich gekehrt und im anderen schrie er laut auf, gab seinem Pferd die Sporen, so dass es vor Schreck stieg, ihn abwarf und davongaloppierte. Lucio wälzte sich, von Visionen gepeinigt, auf dem Boden hin und her und war nicht ansprechbar. Thorben versuchte, ihn zu beruhigen, indem er ihn sich unter den Arm klemmte, aber Lucio musste in seiner Agonie einen Zauber auf ihn gewirkt haben, denn der Thorwaler ließ in plötzlich schreckerfüllt los und wich einige Schritte zurück. Da Lucio sich immer noch panisch schreiend auf dem Boden wand, versuchte ich es schweren Herzens mit einer anderen Taktik: Ich holte weit aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Und was soll ich sagen: Das hätten wir schon viel früher tun sollen (vor Wochen!), denn er kam tatsächlich wieder zu sich. Unser Gefährte berichtete, dass er in seinen Visionen mitten auf einem Schlachtfeld gewesen sei, auf dem Echsen gegen Skorpione gekämpft hätten und oben auf der Pyramide, die noch teilweise erhalten ist, habe sich ein großer, roter Rubin befunden, mit dem die Hohepriester gezaubert hätten. Offenbar hatte Lucio die Erinnerungen seines Auges gesehen. Langsam beruhigte er sich wieder, Larati hatte in der Zwischenzeit sein Pferd zurückgeholt und wir machten uns erst einmal auf den Weg ins Dorf. Dort bezogen wir den gesamten oberen Schlafsaal einer Herberge und plauderten beim Abendessen ein wenig mit dem Wirt. Er erzählte uns, dass es in den Ruinen von Zhamorrah spuke und sich die Hand Bastrabuns in der Garnison befände. Nach einer ereignislosen Nacht machten wir uns also auf den Weg dorthin. Der Befehlshaber der Garnison, Daromir von Tann, war ein äußerst arroganter, ignoranter, unhöflicher, respektloser, dummer, selbstverliebter, wichtigtuerischer Obristenarsch, bei dem ich am liebsten meine neue Fähigkeit "heilende Ohrfeige" eingesetzt hätte. Natürlich verwehrte er uns den Zugang zu der Hand, um ein bisschen Macht zu demonstrieren, was er offenbar nötig hatte. Also begaben wir uns zur Baronin der Stadt, Mara ay Samra, und interpretierten schon den Vornamen als gutes Omen. Unser Ziel war es, von ihr eine Erlaubnis zur Besichtigung der Hand zu erwirken.
Sie empfing uns umgehend, einen laut schnurrenden Jagdpardel an ihrer Seite, der mit Laratis Kater nonverbale "Nettigkeiten" austauschte. Die Baronin schien erfreut über den Besuch, unterzog unsere männlichen Gefährten einer intensiven Musterung und wirkte alles in allem sehr gelangweilt von ihrer Tätigkeit und chronisch untervö....fordert. Äußerst fasziniert war sie von Lucios Auge und stellte ihm unzählige Fragen dazu. Wir erzählten ihr, warum wir hier waren und sie versprach uns, ein passendes Schriftstück an Daromir zu verfassen, das wir in zwei Stunden abholen sollten. In der Zwischenzeit begaben wir uns zu den Ruinen, um dort noch ein paar Nachforschungen anzustellen. Wir fanden einige Reststeine mit verschiedensten Glyphen und uns wurde klar, dass die Glyphe in Lucios Auge wohl "Rache" bedeutete. Dort, wo wir das Zentrum der echsischen Macht vermuteten, entdeckte Lucio über uns drei sich kreuzende Kraftlinien, was auch immer das zu bedeuten hat. Magischer Firlefanz. Sonst gab es hier nichts von Interesse für uns und wir gingen zurück zur Baronin, die uns ein fulminantes Mittagessen kredenzte. Darüber hinaus überreichte sie mir eine Schriftrolle für den Obristen und ihren Kommentaren konnte man entnehmen, dass die beiden nicht die besten Freunde waren.
Es wäre gelogen, zu sagen, dass es mir nicht eine gewisse Genugtuung bereitete, Daromir von Tann die Weisung der Baronin zu überreichen. Nun bekamen wir also Zugang zur Hand, aber auch sie reagierte in keinster Weise mit der Mondsteinkugel. In diesem Moment flog plötzlich die Tür auf und ein nach Luft ringender, abgekämpfter Bote berichtete:
Die Meldung versetzte die gesamte Reiter Garnison in wilden Aufruhr. Aber vom Befehl „Aufsitzen, wir reiten nach Borbra“ bis zum geschlossenen Aufbruch der Soldaten vergingen nur wenige Augenblicke. Das überraschte uns doch sehr, und wir mussten einiges an Rückstand gutmachen, als wir unsere Sachen beisammen hatten. Die Tatsache, dass dieser niederhöllische Gaul noch immer nicht meinen klaren Instruktionen folgte, half in keiner Weise! Ich hätte mich noch gern über weitere Pläne mit meinen Gefährten unterhalten, denn auch die dritte Hand Bastrabuns entpuppte sich als Niete. Ein Umstand, der unsere gesamte Unternehmung gefährdete. Aber der Tatendrang war stärker, sodass diese Diskussion warten musste. Geschätzte 75 Reiter erreichten kurz vor unserer kleinen Gruppe das Dörfchen Borbra. Ich erinnerte mich an den Nachmittag während der Namenlosen Tage, als ich im Gras liegend mit dem roten Auge diskutierte. Die Zeiten hatten sich aber drastisch geändert, denn heute glich Borbra einem Schlachtfeld. Eine Armee aus Kreaturen ergoss sich über das jenseitige Mhanadi-Ufer und hatte den Gasthof und die Fischerhütten am Strand bereits komplett überrannt. Das nördliche Haupttor der Siedlung war ebenfalls schon unter dem Ansturm der Monster geborsten und erste Kämpfe entbrannten auf dem Dorfplatz. Die Reiterei aus Samra hatte sich bereits in einer Keilförmigen Formation in die Masse der Gegner geworfen und den Nachschub erheblich gestört. Ob das die Schlacht aber zugunsten der Dörfler wenden würde konnte ich nicht sagen. Unsere Gruppe stand etwas perplex auf der Anhöhe, noch in Sicherheit. Wild durcheinanderredend warfen wir Vorschläge und Ideen in die Runde, aber Thorben und Mara brachten schließlich Ordnung in unsere Pläne. Die Erfahrungen der beiden kamen uns ein weiteres Mal mehr als nur Recht. Unter ihrer Führung entschlossen wir uns zu folgendem: Der Angriff galt wohl dem Tsaheiligtum, dem Baum in der Mitte des Dorfes. Dennoch war es uns wichtig, möglichst viele der Dörfler in Sicherheit zu bringen. Wir ritten also hinunter, an die Außenseite der Wehrmauer, die die Sippenviertel umgab, und kletterten hinauf. Larathi stieg derweil mit ihrer Laute auf und kümmerte sich um Luftaufklärung. Die Idee war, den Dörflern bei der Verteidigung der Tore zu ihren Sippenvierteln beizustehen, und wenn diese gesichert waren den Kampf auf den Dorfplatz zu unseren Gunsten zu wenden. Alles in der Hoffnung, dass der Baum so lange durchhalten würde. Mein Platz in einem solchen Kampfgetümmel ist ganz sicher nicht in der ersten Reihe, daher ergänze ich meinen kleinen Bericht mit Erzählungen, die ich aber erst später zusammenstückeln konnte: Die Verteidigung der Sippentore gelang dank der Hilfe von Shiahan sehr gut. Er ließ eine verstärkende Dornenhecke an einem der Tore wachsen, die einen Durchbruch praktisch unmöglich machte. Ich hingegen versuchte, die Bevölkerung des Nachbarviertels dazu zu bewegen über die Mauer in unser Viertel zu gelangen, da es auf uns den wehrhaftesten Eindruck machte. Kalgox, Mara und Thorben hingegen…sprangen einfach von der Mauer und trugen den Kampf hinaus auf den Dorfplatz. Ich konnte ihnen lediglich ein oder zwei Zauber hinterherwerfen, aber als ich sah, wie viele der Kreaturen sich auf dem Platz tummelten war mir die Sinnlosigkeit meines Unterfangens schnell klar geworden. Es waren wohl an die 400 Chimären, die sich über Borbra hermachten. Der Großteil waren Hyänen mit Schlangenaspekten (unter anderem einem giftigen Biss und einer Schuppenhaut). Angeführt wurden diese Rudel von wilden Bestien, die einem Bärenkörper mit Stierkopf besaßen. Der Anführer schien aber ein Mantikor zu sein. Sein Name war „Bulgar“, wie sich später herausstellte. Dieses monströse Vieh wollte dem Tsabaum an die Rinde, aber nachdem sich unsere drei Krieger durch die ersten Gegner gemäht hatten, stand ihm Thorben gegenüber. Der Kampf fand außerhalb meiner Zauberreichweite statt, aber Shiahan hatte sich über die Stadtmauer in eine gute Position gebracht und warf dem Biest magische Energie in den Rücken. Im Baum selbst konnte ich sogar Larathi erspähen, die Zauber der Tsa auf das garstige Biest regnen ließ. Mara und Kalgox hielten Thorben den Rücken frei, und er selbst…war zu einem nicht minder furchterregenden Biest geworden. Bei Hesinde, ich habe noch nie einen menschlichen Krieger so schnell erlebt. Mit freiem Auge waren seine Manöver kaum mehr zu erkennen. Das Stiervieh versuchte es wohl ein paar Mal, aber die Schläge, zusammen mit den magischen Angriffen rissen immer tiefere Wunden. Doch dann geschah das Undenkbare: Als dem Bullen klar wurde, dass er diese Schlacht nicht gewinnen würde, ließ er einfach von Thorben ab…und warf sich gegen den Baum. Der Giftstachel am Ende seines Skorpionschwanzes drang tief in die Rinde ein und brachte niederhöllische Verderbnis mit sich. Noch bevor Bulgar unter den Hieben Thorbens sein unnatürliches Leben aushauchte starb der Baum vor unseren Augen. Die Blätter änderten die Farbe und wurden von einer öligen Schicht überzogen, das Holz wurde dunkel, morsch und brach, und auch der Boden selbst schien zu verenden. Als Thorben dem Mantikor kurz darauf den Todesstoß versetzte war sein Werk schon vollbracht. Der Unhold flüsterte noch, das er im Namen Kors hoffentlich einen guten Kampf geliefert hätte, und für seinen Herrn, Abu Terfas und dessen Palast AlShuram in den Tod ging. Ich konnte nicht einfach dem Wunder Tsa’s tatenlos beim Sterben zusehen. Meine Kraft liegt in der Magie, also verschob ich meinen Fokus in die astrale Sphäre, in der Hoffnung der Baum zog sich nur zurück. Aber dem war nicht so…der Tod war unaufhaltsam. Doch nicht nur das… Mir wurde schwindlig beim Anblick der massiven Kraftlinien, die im Himmel über Borbra ihre Bahnen kreuzten. Bei Hesinde, sie waren so deutlich! Und sie bewegten sich! Ich traute meinen Augen nicht. Die Bahnen schoben sich langsam über den Himmel, krochen wie riesige Schlangenleiber ganz langsam dahin, während sich ihre Strukturen stetig veränderten. Und beides brachte ein Unwohlsein in meine Magengrube, wie ich es zuletzt in Maraskan in den Höhlen der Dämonentore gespürt hatte. Bei Tsa, was war hier gerade geschehen?? Mit dem Tod des Heerführers brach auch die Moral der Armee, und alles, was fliehen konnte macht sich Hals über Kopf auf in Richtung des Khoramgebirges. Uns wars es recht, denn das Dorf und wir waren vom Schock wie gelähmt. Einzig Larathi fasste noch einmal Mut und stieg auf, um die fliehenden Chimären zu verfolgen. Das tat sich auch etliche Stunden lang, ehe sie von einem geflügelten Monstrum am Himmel abgefangen wurde. Die Konfrontation wollte sie nicht eingehen und kehrte um. In der Zwischenzeit halfen alle im Dorf zusammen. Verletzte wurden versorgt, Tote begraben, Monster verbrannt. Überraschend traf auch Tarsilin von Borbra im Dorf ein. Seine Verbindung mit dem Baum war so stark, dass er dessen Ende über etliche Kilometer spüren konnte. Sein fliegender Teppich war in der Tat ein erstaunliches Transportmittel. Als Larathi zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen des nächsten Morgens zurückkehrte trafen wir uns alle mit dem Obristen und Tarsilin um die Lage zu besprechen. Folgendes wurde vereinbart: - Ein Göttinendienst am Abend sollte Tsa bitten, den Baum wieder erstehen zu lassen. Es wurden auch Eicheln des Baumes gesucht (später auch gefunden) um sie zu diesem Anlass einzupflanzen. - Der Boden sollte analysiert werden. Dies brachte eine Verseuchung zutage, die sich zwar nicht mehr weiter ausbreiten würde, aber dessen Reinigung die Fähigkeiten von Shiahan und seinen Elementaren Freunden überstieg. - Die Soldaten würden zu Pferde das Umland erkunden und eventuelle weitere Ziele unter Schutz stellen. Es bestand die Befürchtung, dass dies nicht die einzige Chimärenarmee war, die den Landstrich unsicher machte. - Wir beschlossen den Mantikor ebenfalls zu verbrennen. - Die Helden sollten die Armee verfolgen und den Ursprung dem Erdboden gleichmachen. Wer immer den Angriff auf den Baum befehligte suchte wohl die Gunst der Niederhöllen. Zeit, ihm die Gunst von Thorbens Faust und Mara’s Ohrfeige zu gewähren. Der abendliche Tsadienst war in der Tat bewegend. Alle Betroffenen verewigten sich am morschen Gerippe des toten Baumes per Handabdruck, und Shiahan setzte feierlich die letzte Frucht des Baumes in neue, reine Erde. Ob das Wunder Tsas erneuert wurde vermochte ich nicht zu erkennen, aber unsere Priester hatten sich wirklich verausgabt. Am nächsten Morgen ließen wir das arg zugerichtete Borbra hinter uns und machten uns auf um der Armee zu folgen. Die Spuren waren nicht zu übersehen, und nach 2 Tagen und der Begegnung mit einem Händler, der Ferkina-Felle handelte erreichten wir die Berge. Wir folgten den Spuren weiter, die sich einen trockenen Flusslauf folgend weiter in die Berge schlängelten. Wir hatten uns auf alles vorbereitet, aber nicht auf Vater Jesper. Ein blinder, zerzauselter Praiospriester, inmitten felsiger Berghänge, der seit Monaten den Weg nicht ins Tal finden konnte. Was für ein armer Teufel. Und obendrein schickte ihm (seinen Angaben zufolge) Abu Terfas, der Herr der Chimären, dauernd neue ekelhafte Geier-Monster, die ihn drangsalierten. Wir erledigten eines dieser Biester und diskutierten mit Vater Jesper etwas. Er war erpicht darauf, seinen eigentlich Auftrag zu beenden. Auch er war in die Berge gekommen um Abu Terfas das Handwerk zu legen, aber wurde leider überwältigt. Sein Status als Priester rettete ihm wohl das Leben, nicht aber sein Augenlicht. Geblendet und gedemütigt hatte man ihn hier oben ausgesetzt. Wir versprachen ihn auf dem Rückweg wieder mitzunehmen, und erhielten dafür eine Wegbeschreibung zur Festung des Abu Terfas, dem Herrn der Chimären. Und es schien, als ob es nicht mehr all zu weit war…
Wir brauchten nicht lange vom Lager Vater Jespers zum Palast Abu Terfas, die Beschreibung des blinden Priesters machte es uns leicht und wir stießen schnell wieder auf die Spuren der Chimärenarmee. Die Anlage war von einer hohen Mauer umgeben und durch ein schweres Tor und einen Graben gesichert. Die Chimären waren nicht zu sehen, sie schienen unterhalb der Anlage in einer Höhle zu hausen. Wir warteten bis zur Nacht und drangen dann in die Anlage ein. Larati flog auf der Laute über die Mauer und sorgte mit einem gespannten Seil so dafür, dass wir hinüber klettern konnten, ein Stück Holz unter dem Seil sorgte dafür, dass die Mauerspitzen das Seil bei Belastung nicht durchtrennten. Im Graben wuselten weitere Chimären – ein Mischung aus Schlange und Skorpion, also scheinbar auf beiden Seiten giftig. Lucio zauberte sich in den Garten, sein Vertrauen in seine eigenen Kletterkünste war nicht besonders groß.
Da der Palast hell erleuchtet war, suchten wir als erstes das zweite Gebäude auf, dass wie eine Mischung aus Gefängnis, Labor und Festung wirkte. Der erste Raum entpuppte sich als Studierzimmer, sehr teuer und stillvoll eingerichtet und scheinbar mit missratenen und ausgestopften Chimären dekoriert. Lucio war – wie alle Magier – begeistert über die kleine aber scheinbar erlesene Auswahl an Büchern. Im nächsten Raum war das scheinbar Chimärenlabor. Es roch nach Blut und ein Schauer jagte mir über den Rücken bei dem Gedanken an all das Leid hier. Ein großes Bild von Pardona prangte an der Wand und Larati hatte das Gefühl es würde sie mit den Augen verfolgen. Darum hängte sie es vorsichtig ab und genau diese Paranoia ließ uns einen kleinen Wandtresor finden. „Danke Herr für diese kleine Fingerübung“. Das Schloss war wirklich keine Herausforderung und wir fanden zwei Bücher, eines über Borbarads Flüstern – was auch immer das sein sollte. Larati konfiszierte das Buch ganz im Zeichen der Pra…. Ähm TSA – Kirche und steckte es ein. Lucio war von dem zweiten Buch sehr begeistert, es stelle zahlreiche Chimären in ihren – nennen wir es beim Namen – Bauteilen da und wie man daraus lebensfähige Kreaturen machen konnte. Widerliches Zeug, wenn man mich fragt, aber seine wissenschaftliche Begeisterung kann ich verstehen. Vielleicht zeigt es uns Schwachstellen im Kampf auf.
Ein Holzdämon blockierte die Tür und stellte die Fragen „Wer bist du“ und „Wer ist dein Meister“; schneller als Thorben schauen konnte hatte er sich zwei Schläge eingefangen als der Dämon bei der wohl falschen Antwort angriff. Zum Glück war sein primäres Ziel wohl die Tür zu bewachen und er setzte uns nicht wirklich nach. Abu Terfas und Borbarad waren wohl falsch. Wir beschlossen den zweiten Raum hinter uns noch zu untersuchen und sonst einen anderen Weg zu finden. Hier war ein perfekt ausgestattetes Labor und Lucio steckte das nächste Buch ein, dass wohl unzählig Rezepte enthielt. Aber auf die Phexjünger immer schimpfen, die Magier sind viel viel schlimmer!
Der Dämon hatte sich bei der Rückkehr in den Raum wieder auf seinen Posten verzogen und wir konnten die nächste Kombination ausprobieren. Lucio probierte es mit Abu Terfas und Asfaloth….. Alleine die Nennung des Namens der erzdämonischen Wesenheit ließ mir die Nackenhaare aufstellen. Gleiches Ergebnis, er wurde angegriffen, doch Thorben warf sich mit dem Schild dazwischen. Wir verließen den Raum erneut und Larati probierte es mit Abu Terfas und NIEMAND. Wir konnten passieren, diese unglaubliche Arroganz aller Magier…..
Es folgte ein Gang, wie aus einem Gefängnis. Auf beiden Seiten waren drei Zellen und wir fanden einen Fledermausjungen, der scheinbar Angst vor unserem Licht hatte. Wir versprachen ihn nach dem Kampf mit Terfas zu befreien. Er erzählte uns, dass ein schrecklicher Wächter die Schlüssel für die Zellen hatte. In der nächsten Zelle lag ein Zahori und Larati erkannte ihn als erstes als ein Mitglied der Merinals. Diese Sippe scheint echt den Ärger anzuziehen, erst in Liscoms Festung, jetzt hier. Ich dachte Zahoris lieben das Leben in Freiheit und nicht den Ärger mit bösen Magiern. Larati hinterließ ihm eine Nachricht, er war aktuell bewusstlos und wir konnten so nichts für ihn tun. In der dritten Zelle war eine Mischung aus Pferd und Tiger, als Larati das Tier streichen wollte entblößte es sein Raubtiergebiss und zum Glück war die kleine Hexe schnell genug ihre Finger aus den Gitterstäben zu bekommen. Ein Gargyle war in der vierten Zelle eingesperrt oder war es nur eine Statue ? Wir gingen weiter an und passierten zwei leere Zellen.
Vor uns lagen zwei weitere Türen, wie immer links an der Wand lang. Wir machten die Tür auf und standen Abu Terfas und einer verschleierten Frau gegenüber. Diese kam uns aus dem Ausgrabungslager sehr bekannt vor. Terfas – was für ein arroganter Schönling – begrüßte uns, getrennt von einer magischen Barriere, und stellte sich als den vierten Gezeichneten und somit als Kollegen vor. Was für ein ARSCH ! Er meinte, die Gezeichneten wären lediglich Werkzeuge um dem Meister zu seiner alten Macht zu verhelfen. Er warf uns wortwörtlich den Fehdehandschuh hin, er bräuchte diesen Tand nicht mehr. Bevor er sich mit der Frau zum gehen wandte, lüftete diesen Schleier und wir blickten in das Gesicht der maraskanischen Hexe Achaz. Sie hatte wohl noch eine Rechnung mit Larati offen wegen ihrem Spinnenvertrauten und unter dem armen Kieran erschien ein Pandämonium und schlug Mäuler und Klauen um den armen Kater, der vor Schmerzen schrie. Laratis Fluch prallte ohne Wirkung an Achaz ab und diese stieg lachen mit Terfas auf einen Chimärengreif, nachdem die beiden wohl nach Verstärkung geläutet hatten. Kieran wechselte in die Geschalt des Menschen und wir schafften es ihn schwer verletzt aus dem Pandämonium zu befreien und Lucio bannte die Fläche augenblicklich. Doch dann war auch schon die Verstärkung nah…. Bei Phex und allen Göttern, was für ein Monster !
Über drei Meter hoch, sechs Schritt lang, Drachenleib und Trolloberkörper…. Diese Bestie war …. Bestialisch…. Ich kann es nicht anders ausdrücken. Der Kampf war augenblicklich einer auf Leben und Tod. Das Vieh konnte Flammen werfen, ich bekam eine der Lanzen davon ab, genau wie Mara. Thorbens Angriff fing er mit der Hand ab und brach ihm fast das Handgelenk ehe er ihn scheinbar komplett in Flammen aufgehen ließ und er ohne Haare, Bart und …. Nunja…. Hose da stand. Später erst erzählte Thorben, dass dies nicht die Chimäre war, sondern sein Zeichen, dass die Magie gewirkt hatte um den Griff zu entkommen. Die Nebenwirkungen waren wohl der menschlichen Natur geschuldet, Echsen hatten eben keine Haare und keine Hosen. Lucio griff den Drachentroll, der uns mehrfach aufforderte und zu ergeben und unsere Seelen dem Meister zu opfern mit Magie an. Doch dieser konnte wohl ebenfalls zaubern und Lucio brach unter Schmerzen zusammen und zuckte unkontrolliert. Mara schaffte es unter das Vieh zu kommen und ihre scharfe Klinge riss den Bauch auf und fügte dem Untier immensen Schaden zu. Das war ein Wendepunkt in dem Kampf und wir trieben das Vieh weiter und weiter in seinen Raum zurück und schafften es den wuchtigen Hieben auszuweichen. Wenn uns der Trolldrache damit treffen würde, würde es wohl selbst uns Frontkämpfer übel zurichten. Mittlerweile war keiner von uns mehr unversehrt. Der Glasgötze in dem Raum schien ihn zu unterstützen und Larati reagierte geistesgewärtig und warf den Dolch mit aller Kraft dagegen. Das Geräusch war eine Mischung aus Schreien, Heulen und dem Springen von Glas und machte die Chimäre wahnsinnig. Sie rannte Mara fast über den Haufen um Larati zu töten. Das ermöglichte unserer Schwertmeisterin jedoch den vernichtenden Schlag gegen den Götzen und als dieser explodierte brach der Trolldrache zusammen. Ein wohl verdienter Sieg.
Abu Terfas und Achaz waren natürlich weg, scheinbar zurück auf den Weg nach Borbra. Wir versorgten unsere Wunden, der nächste Kampf war sicherlich nicht fern und wir waren alle ziemlich angeschlagen. Larati und Lucio hatten keine astralen Kräfte mehr, alle von uns waren gesundheitlich angeschlagen und wir versorgten nur Thorbens Wunden mit Tränken, ihn hatte es am meisten erwischt. Ich nahm den Handschuh Abu Terfas und erkannte ihn als sehr alte zwergische Arbeit. Er passte wie angegossen und fühlte sich gut an. Jedoch waren die Finger und der Unterarm nach dem Ausziehen taub. Bei Thorben blieb diese Wirkung aus. Ich steckte ihn ein und wollte das Meisterwerk in Ruhe betrachte, ich hatte das Gefühl, damit war mehr verbunden als nur ein Teil einer Rüstung.
Wir befreiten Abbadi da Merinal und wollten auch den Jungen befreien, doch der stellte sich beim Öffnen der Tür als Vampir heraus und fiel Larati an. Sein Schicksal war besiegelt, er würde mit diesem Labor in Flammen aufgehen. Mara brachte es nicht über das Herz, sie sah das menschliche Kind in diesem Wesen, ich einen tödlichen Vampir. Im Namen des Herren Ingerimm übergebe ich seine Seele dem reinigenden Feuer und im Namen des Herren der Nacht soll über diese gerichtet werden. Die anderen gingen zum Tor, ich holte aus dem Labor einige brennbare Flüssigkeiten und übergoss damit den Boden, die Teppiche und das verdammte Bücherregal. Der Feuersegen sorgte für die Durchzündung.
Wir verließen die Anlage und schafften es uns an den Chimären vor der Anlage vorbei zu schleichen. Larati flog los um die Pferde zu holen und wir sammelten Vater Jesper ein und liefen ihr im Schutz der Dunkelheit entgegen. Wieder einmal war ich dem Vater meines Volkes und auch meinem Gott für die Sicht im Dunklen dankbar. So konnte ich sie alle sicher durch das Gebirge führen. Auf Larati trafen wir am Morgen und wir brachten die beiden Mitreisenden zum nächsten Dorf um schneller voranzukommen. Ein paar Münzen sollte ihnen die Weiterreise ermöglichen. Wir hatten keine Zeit zu verlieren. Lucio hatte in einem der Bücher entdeckt, das Abu Terfas wohl ein Portal in diese Welt öffnen wollte und dafür die Seele eines Tsa Priesters opfern würde. Der kleine Geweihte von Borbra war in höchster Gefahr. Obwohl wir unsere Pferde wirklich schindeten kamen wir zu spät. Der Tempel verwüstet, der Geweihte entführt und mit Abu Terfas, Achaz und Tarlisin, einem Magier der auf Rache für die Gräultaten aus war, waren in einem auf magische Weise zugemauerten Haus. „Herr vergib mir den Missbrauch deines Geschenks, doch ich habe kein anderes Werkzeug da“. Der Schmiedehammer aus dem Orkenland schlug mit brachialer Kraft die Steine des Hauses klein. Ich wütete, ich spürte jede Sekunde zählte und wir durften keine Zeit verlieren für Diskussionen.
Der Weg war frei und führte in den Keller, scheinbar eine uralte Anlage breitete sich vor uns aus. Würden wir rechtzeitig kommen, das Portal verhindern und den Geweihten retten oder würde Borbra nach dem Tsa-Heiligtum auch noch den Priester der Tsa verlieren ?
Wir betraten also das Gebäude. Eine Treppe führte uns etwa sechs Meter unter die Erde. Alles hier war staubig und verrottet. Ein langer Gang führte geradeaus und mehrere Räume gingen rechts und links ab. Wir untersuchten ein paar von ihnen, jedoch konnten wir nichts besonderes finden. Der Einrichtung nach schien es sich hierbei um eine alte Militäranlage zu handeln. Als wir eine Art Speisesaal betraten, hörten wir ein Schaben und als Thorben nachschaute was es war, erschien wie aus dem nichts eine riesige Heuschrecke mit Mandiblen so lang wie mein Oberkörper und rasiermesserscharf. An ihrem Insektenhintern tanzte ein Skorpionschwanz von eitergelber Farbe und von seiner stilettogroßen Spitze triefte das Gift, welches unausprechliches Verderben und 1000-jährige Qualen verhieß, auf den Boden herab! Thorben erlegte es mit einem Schuss und es stand nicht wieder auf. Wir gingen also weiter und fanden diverse Skelette und auch Bilder, welche jedoch von der Zeit entstellt worden waren. Dann durchsuchten wir weitere Räume und kamen in einen Schlafsaal. Erneut war ein Geräusch zu hören. Kurz wurde es still, als Kalgox und Thorben eintraten. Plötzlich sprang eine weitere große Mantis von der Decke direkt auf Thorben herab. Geifernd und gierig schnappte es mit seinen rasiermesserhaften Maulwerkzeugen nach Thorbens Hals. Es hob seinen Arm um zum tödlichen hieb auszuholen und zielte direkt auf des Kriegers Herz. Die Sense raste herab und dann! Mara erschlug das Insekt mit einem Hieb und es stand nicht wieder auf. Nach ein paar aneinander liegenden Räumen kamen wir an eine Sackgasse. Ein leerer Raum scheinbar ohne Funktion. Vermutlich wurden hier sagenhafte Schätze aufbewahrt. Ein wichtiger Raum! Wir gingen zurück und durchquerten den Festsaal in die andere Richtung. Dort fanden wir einen pentagrammförmigen Raum und dahinter eine Art Labor. Ersterer warf durchaus Fragen auf, wieso man einen solch spezifischen Raum erbauen würde. Ein dritter Raum, angrenzend an Labor und Festsaal war eine uralte Bibliothek. Und ich rede hier nicht von alt wie etwa eine ausgewachsene Eiche oder den Straßenstaub in Kalgox Bart, nein, so alt, dass die Bücher bei der leichtesten Berührung zu staub zerfallen würden. Dann blendete mich etwas. Lucios Augen strahlten so stark beim Anblick einer Erstausgabe von "Ätherisches Geflüster", dass wir keine Fackeln mehr brauchten. Und abfackeln, das tat sie, die Bibliothek hinter uns, bei dem Brand, den eine Falle verursachte. Schade Schokolade. Einmal mehr nahmen wir den letzten Gang in der Festhalle, der noch übrig war. Wir kamen in einen großen Raum, der scheinbar ein Tsa Tempel zu sein schien, jedoch waren alle Anzeichen des göttlichen zerstört oder geschändet worden. In der Mitte war ein halbrundes Becken in den Boden eingelassen und am Rand lag eine Statue einer Frau die schrie und der eine Art Tentakel aus der Haut zu wuchern schien. Nicht ganz mein Geschmack, jedoch lag die Vermutung nahe, dass es sich hierbei um eine echte pervertierte und anschließend versteinerte Person handelte. Wir gingen durch das Loch im Boden eine Rampe herab, bereit, es mit allen Gräueln aufzunehmen, dir dort auf uns lauerten.
Doch was wir fanden war der selbe Eingangsbereich wie zuvor eine Etage darüber. Der Architekt beriet sich wohl mit seinem Bauherrn in etwa "Okay, erste Etage fertig, was soll ich als nächstes bauen?" "Bau den selben Stock nochmal!" "Den selben Stock nochmal? Alles klar" Wie dem auch sei, entgegen den Erwartungen war hier nicht alles verstaubt, vertrocknet und kaputt. Im Gegenteil, alles war sauber und überall gingen Diener und Handwerker ihrem Tagewerk nach. Es schien, als würden sie die Wände mit Glyphen und Kunstwerken versehen, Nahrungsmittel herumtragen und so weiter. Schnell merkten wir jedoch, dass es sich hierbei um eine Art schemenhafte Geister handelte, die weder auf uns reagierten, noch sich an uns störten. Sie sprachen alte Zungen, deren Bedeutung zumindest ein paar wenige von uns verstanden. Am Ende des Ganges kamen wir erneut in den Festsaal. Dieses Mal jedoch saß ein Zauberer an einer Holztafel und ein Kundschafter, vermutlich Expeditionsleiter berichtete von einem Interessanten Fund. Der Zauberer war kein geringerer (oder weniger unangenehme) als Thasonius! Die Larve Borbarads! Wir hörten, wie vom perfekten Ort für die Basaltfaust die Rede war, dann schwadronierte Thasonius über Zeitreisen und andere Spinnereien. Was mich jedoch mehr faszinierte waren die Gemälde von allerlei diversen Gegenden und Geländen die wirkten, als seien sie Fenster zu eben jenen. Wir beschlossen erneut den Pentagrammraum aufzusuchen und sahen, dass einige magische Handwerker dabei waren, Glyphen ind en Boden zu Meißeln. Scheinbar soll das hier ein Schutzraum für Beschwörungen sein. Im angrenzenden Labor gab es nun eine ganze Menge mehr an Kolben und magischen Artefakten zu sehen. Unübersehbar ein rubinroter Karfunkel von der größe eines Hühnereis. Sagenhaft selten die Dinger und mit unschätzbarem magischen Potenzial. Außerdem saß schon wieder Thasonius da und sprach mit dem Stein. Er wolle einen neuen Körper für seinen alten Freund finden und ihn dieses Mal Xyxyx nennen. Anders als des Zauberers Wahnsinns scheint sein Geschmack hingegen schon Grenzen zu kennen. Die Bibliothek wurde gerade eingeräumt und ausgebaut. Viele Erstausgaben bekannter, verschollener und heutzutage seltener Bücher finden sich hier wieder. Was für ein Hohn das für Lucio sein muss, all diese Werke zu sehen, sie jedoch nicht mitnehmen zu können. Da wir uns ausnahmslos alle für den Inhalt des zuvor leeren Raumes interessierten, gingen wir noch schnell dort vorbei. Die Räume dazwischen waren ein reich geschmücktes Schlafzimmer und ein Bad mit Dampf. Verdächtig dichter Dampf. Und aus eben jenem erhob sich erneut eine jener Furchteinflößenden Mantisskorpion-Mantikoren. Bereit unser aller Kehlen aufzuschlitzen, unsere Gliedmaßen zu zerfetzen und sich an unserem Fleisch zu laben hisste die Mantis und holte mit seinem mächtigen und tödlichen Skorpionstachel zum Schlag aus und gerade als alle Hoffnung auf Überleben verloren schien! Erschlug Mara sie mit einem Streich und sie stand nicht wieder auf. Der letzte Raum sah unscheinbar aus. Ein Wachraum für einen Wachmann, der wachsam eine Massagebank bewachte. Das war so lächerlich unscheinbar, dass das nur eine Täuschung sein konnte. Ich lasse mich nicht so einfach täuschen, Thasonius. Ich nicht! Als wir durch den Festsaal bzw. Herrschersaal in den Tsa Tempel liefen, war dieser... kein Tsa Tempel mehr. Stattdessen Wirkte dieser Raum wie ein Übungsraum für diverse Schutzzauber. Das Loch im Boden war immer noch da, allerdings mit einer Alabasterplatte versehen, durch die wir ob der holographischen Natur dieses Ortes einfach hindurch steigen konnten.
Wir erreichten erneut den Eingangsraum und wieder waren die Wände von einer schemenhaften Struktur bedeckt. Dieses mal jedoch stank es nach Tod und Fäulnis. Hier liefen Bedienstete gebückt umher und wurden offensichtlich misshandelt. vereinzelt waren Schreie zu hören und das beste an diesem Ort war ein Skelett, das mit einem Besen den Boden fegte. Ich schaute zu meinem Humusdschjinn. Dieser Zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Was auch immer hier vorgeht, ich will es schnell hinter mich bringen. Meine Verbindung zur Erde fühlte sich leer und falsch an obgleich ich so tief unter ihr stecken sollte wie selten zuvor und auch Larati und Kalgox konnte man ansehen, dass sie unter dieser Atmosphäre litten. Auf dem Boden sahen wir einen Bärenvorleger mit sechs Beinen und auch sonst schien hier Nekromantie und Chimärologie nicht so verpönt zu sein, wie sie es sollte und Phex sei dank auch ist. Als wir uns einmal mehr dem Festsaal näherten, manifestierten sich zwei Skarabäen, die mit ihren Stachelkämmen nach uns feuerten. Wir erschracken und duckten uns reflexartig, doch Lucio wurde tatsächlich getroffen! Diese Mistkäfer waren echt und dieses mal lieferten sie unseren Schwert- und Axtmeistern einen Kampf von epischen Ausmaßen. Larati wollte Göttliches Wirken, doch statt Feuer spie sie etwas anderes. Die mannshohen Käfer machten sich bereit mit ihren wiederhakenbesetzten, spitzen Speerstacheln auf uns zu schießen und uns allesamt zu durchlöchern und an die Wand zu Nageln, entstellt und zerfetzt, auf das man unsere Kadaver nicht mehr zu identifizieren vermöge und dann! Prügelten Kalgox, Mara und Thorben sie windelweich und sie standen nicht wieder auf. Wir verarzteten Lucio, der eine Glyphe an der Wand aktivierte und somit den Gang erleuchtete und betraten die Haupthalle zum dritten mal. Dort standen ein dem Borbarad ähnlich sehender Mann und eine wahnsinnig reich geschmückte Lamia, eine Schlangenfrau, ähnlich einer Meerjungfrau. Plötzlich reagierte Lucio. Erzitterte und bewegte sich unüblich. Er schien große Mühe damit zu haben, sich unter Kontrolle zu halten. Später verriet er uns, dass sein Auge versuchte sich mit allen Mitteln Zugriff auf alle unserem Magier zur Verfügung stehende Ressourcen zuzugreifen. Koste es, was es wolle. Auch Lebenskraft. Unter Einsatz mächtiger Logik, konnte er es allerdings beruhigen. Außerdem eilte Thorben auf die Lamia, welche wir als Skretchu identifizieren konnten zu. Jedoch statt ihr mit einem mächtigen Hieb den holographischen Kopf abzusäbeln, kniete er vor ihr in allertiefster Ergebenheit. So etwas hatte ich noch nie gesehen und brachte einige von uns aus dem Konzept. Scheinbar fühlte der Leviathan, das Zeichen, welches Thorben inne trägt eine Art Verbundenheit mit der Schlangenlady. Einen kurzen Moment der Verbundenheit spürte Thorbens Gesicht mit Maras Hand, als sie ihm eine heilsame Ohrfeige verpasste, die ihn direkt wieder zu sinnen kommen ließ. Hinter den beiden Gestalten stand eine Statue eines Hornissenwesens. Viele kleine Skarabäen wuselten an ihr herum und schienen sie zu Pflegen und zu verehren. Wir hörten, wie gesagt wurde "Ich überlasse dir Marascan, wenn du mir deine stärksten Krieger gibst". Ich habe nicht so genau hingehört, da mir meine Isolation von der Erde zunehmend zu schaffen macht. Wir beschlossen noch schnell unsere mittlerweile übliche Runde zu drehen, was wir lieber hätten lassen sollen. Im Pentagrammraum, welcher hier ein Altarraum war, war eine Frau festgebunden die noch ein letztes mal schrie, bevor hunderte kleiner Insekten und sonstiges Gewürm aus ihrem Mund und Körper hervorbrachen und sogleich anfingen... naja sagen wir, nicht nur Larati hat sich auf diesem Stockwerk übergeben. Drum herum standen einige Magier unter Kapuzen und riefen den Erzdämon Asfaloth an. Diese Anlage könnte man wohl sicherlich mit "Eine Festung, tausend Möglichkeiten" bewerben... Ich finde gerade an Orten wie diesen ist es wichtig, sich seinen Humor zu wahren. Auch wenn es ein sehr düsterer, zynischer Humor ist, sonst hätte ich schon längst die Hoffnung und den Verstand verloren. Das Labor war noch immer eines. Jedoch makaberer und mit mehr Käfigen und inhaftierten Kreaturen aller Art. Die Bibliothek war nicht der Rede wert und jener geheimnisumwobener Raum entpuppte sich als... Latrine. Das Scheißhaus einer kranken Sekte. Das Endlager des Enddarms. Meine Enttäuschung war unermesslich und mein Tag war ruiniert. Ich vermag es schon gar nicht mehr Tsa Tempel zu nennen, denn dies war nun eine Art Thronraum mit einer Darstellung einer Chimäre aus ganzen Zwölf Teilen! Das Loch im Boden war dieses mal mit einem Ölfilm bedeckt. Es handelte sich zwar um ein weiteres Hologramm, jedoch war der bloße Gedanke, dort hindurch zu steigen so abstoßend, dass es uns einiges an Überwindung und Kalgox an Überzeugungskraft kostete, auch Larati zum Abstieg zu überreden.
Erneut betraten wir den Eingangsbereich. Nun wirkten die Wände nicht mehr gerade und ausgebaut, eher verkrümmt und aus dem Stein gehauen.Wir standen nun im Wasser. Dieses war jedoch echt und neben der nebligen, feuchten Luft hatten wir auch noch nasse Füße. Das mittlerweile extrem beklemmende Gefühl hier unten zehrte nun vollends an Larati, Kalgox und mir. Während ich jedoch schon häufiger von der Erde getrennt war, schienen Kalgox und Larati nahezu verzweifelt zu sein, auf einer seelischen Ebene. Hier wollten wir auf keinen Fall länger bleiben als notwendig und so ignorierten wir die meisten Räume. Hier und da erhaschten wir Blicke auf verkümmerte Sklaven, die offenbar als Nützlinge verschleppt wurden, bevor sie als Futter endeten. Wenn ich so darüber nachdenke, was die Menschen mit Kühen und Hühnern und dergleichen machen, sollte ich meine Gedanken lieber wieder schnell auf etwas anderes lenken. Zum Beispiel auf die Skretchu in ihrer Urform, die da im Audienzsaal, zuvor Festsaal, mit einem Leviathan spricht. Es geht um Verhandlungen und das die Blasshäute, Menschen vermute ich, immer stärker werden und die Echsen Hilfe erfragen. Es scheint mittlerweile eindeutig, dass diese Stockwerke verschiedene Zeitalter oder ähnliches Abbilden. Und wie wir so da stehen, im Ddschungelhaften Ambiente, umnebelt von feuchter, kränklicher Luft, nichtsahnend ob der tödlichen Gefahr, trat eine weitere Fangschrecke mit vor Gift triefendem Skorpionschwanz aus dem Nebel. Zischend und geifernd, bereit zum zerreißen seiner Beute. Doch dann passierte noch etwas. Eine Weitere Mantis erschien und dann noch eine. Wir waren umzingelt von sechs großen, hungrigen Insektenmantikoren. Zwölf fleischreißende, knochensägende Sensenarme, 36 widerliche, flinke wuselnde Beine und wieder 6 zappelnde, unberechenbare, bis zur Nadelspitze mit Ggewebezersetzender Substanz gefüllte Skorionschwänze. Ohne zu zögern griffen sie an und alles wurde schwarz... Für die Kreaturen, denn Mara, Thorben und Kalgox zerstampften sie zu Muß und sie standen nicht wieder auf. Nach diesem Erlebnis begaben wir uns in den Altarraum, in dem diverse Echsengott-Statuen weggeschafft wurden. Asfaloth war es nun, der angebetet werden solle. Einige der Götzen sollten aber irgendwohin gebracht werden. Wohin? Egal. Entweder wir drehen hier auf der Stelle um und gehen unvollendeter Dinge oder wir gehen weiter und beenden diesen Spuk auf die eine oder andere Weise. Wir stiegen erneut durch das Loch im Boden. Hier gab es mir vollends den Rest. Als mein Dschinn diese Eben betrat stieß er einen höllischen Schrei aus und ich sah nur noch, wie es ihn zerriss. Dieser Anblick wird mich verfolgen, wie alle anderen, in denen ich einen Dschinn oder einen Elementar auf dem Gewissen habe. Doch nicht nur das, auch Kalgox und Larati scheinen dem Wahnsinn nahe. Die Abwesenheit ihrer Götter, die sie sonst immer so allumfänglich spürten scheint eine Erfahrung zu sein, die ungeahnte Auswirkungen auf Geist und Seele zu haben scheint. Mara und Lucio sehen auch mitgenommen aus, jedoch nicht so sehr, wie die beiden anderen und ich. Diese Ebene ist nur noch widerlich. Eine groteske Fassade von was einst eine Anlage war. Wände aus Fleisch und einem inneren organischen Leuchten, bizarre Dämonenfratzen starren aus den Wänden heraus und den mysteriösen Raum habe ich mittlerweile aufgegeben. Auf dem weichen Boden waren Pfützen aus Vitrol und die Luft war geschwängert von Schwefelgestank und faulen Eiern. Ich riet an, unsere Nasen und Münder zu bedecken. Lucio fasste in seiner Neugier die Wand an und als er seine Hand prüfend anstarrte, starrte sie zurück. Ihm wuchs ein Auge in der Handfläche, das voll funktionsfähig war. Neben pulsierenden Spinneneiern fanden sich auch Spuren von noch mehr dieser Mantis und Skarabäenkäfern. Ein vorsichtiger Blick in die Seitenräume zeigte, dass sich ca. 100 dieser Kreaturen hier aufhielten, ruhten, fraßen, lauerten.
Wir verloren keine Zeit mehr und wollten auch keine Aufmerksamkeit auf uns lenkten und so schlichen wir den Gang entlang direkt in den Audienzsaal. Die Verderbnis war kaum auszuhalten. Der Boden war übersät mit grotesken Ranken, Käfern und Zecken. Ich konnte gerade so ein weiteres Würgen unterdrücken, aber dieser Anblick gab mir fast den Rest. Den anderen schien es auch ähnlich zu gehen und ich bin bloß froh, dass ich Oberon nicht mit hier runter genommen habe. Der folgende Anblick war jedoch nicht mehr zu übertreffen. Eine riesige Insektenkönigin von ungeahnter größe saß auf der rechten Seite des Raumes. Ihr Hintern ein großer, grauer, wabbeliger Sack, aus dem sie offensichtlich Eier, Kreaturen, ich will es gar nicht benennen, in Rekordzeit in die Welt absondert. Unter ihr befand sich ein Portal, mit der sie verwachsen zu sein schien. Eine Fusion, so jenseits von allem was sein sollte, dass sich der Kranke Gedanke dahinter kaum in Worte fassen ließ. Und dieser Kranke Gedanke saß da. Selbstgefällig auf einem Thron in der Mitte. Abu Terfas. Dazu liefen noch 4 Diener umher, die die Ausscheidungen der Chimärenkönigin auffingen und abtransportierten. Wen wir noch erspähten war Achaz, die Hexe aus Maraskan, deren Spinnenvertrauten wir zuvor getötet hatten. Was für ein unheiliger Bund. Sie tanzte in Trance eine Art Beschwörung. Die drei Kirschen auf der Torte waren der Zarr Priester, Tarlisin und der Karfunkel, die an den Spitzen eines pentagramms in Opferschalen lagen und sich nicht bewegten. Man hatte uns noch nicht entdeckt und so schmiedeten wir einen ausgetüftelten, komplizierten Plan, der mit Waffengewalt begann und mit mehr Waffengewalt endete. Ich eröffnete die Rangelei mit einem gezielten Orkanstrahl, der die olle Hexe einige Meter weit weg schleuderte und ihren Reigen unterbrach. Thorben stellte ihr nach. Sie zerriss ihr Kleid und stand nun nackt da. Völlig unbeeindruckt nahm Thorben den Kampf mit ihr auf. Kalgox ging direkt auf die Chimärenkönigin los und Mara kümmerte sich um Abu. Die Königin stieß einen lauten Schrei aus und ich hörte, wie es sich in den Gängen hinter uns regte. Ich beschloss uns Zeit zu verschaffen und feuerte in den Gang hinein. Doch es lief nicht alles wie geplant. Lucio zauberte, Larati kämpfte und ich hielt ihnen den Rücken frei. Doch Thorben entfesselte sein Zeichen. Mara wurde von Abu gepackt, der nach ein paar wunderbaren Treffern einfach anfing, sich Tentakel wachsen zu lassen. Nichts schien ihm etwas anhaben zu können. Er packte sie und die lage wurde kritisch. Thorben wurde getroffen und ihm wuchs ein Tentakel aus dem Arm. Das musste also mit der statue aus der ersten Ebene passiert sein! Doch am schlimmsten schien es bei Kalgox. An irgendeinem Punkt sah ich ihn nur noch wutentbrannt auf die Chimärenkönigin einprügeln, völlig außer sich und in einem Wahn aus Wut, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Glücklicher- oder unglücklicherweise wurde die Königin gezwungen, sich von ihrem Eiersack loszureißen, was Abu Terfas gar nicht gefiel. Thorben wurde getroffen und ihm wuchs ein Tentakel aus dem arm. Gerade als ich den Gang vernachlässigen wollte um Mara zu helfen, wendete sich das Blatt. Sie schlug Abu die Tentakel ab und er verflüssigte sich zu der schwarzen, rückgradlosen Pfütze, für die ich ihn gehalten habe. Thorben erschlug die Hexe, die sich zuerst in einen schwarm von Maden zerstreute, die sich dann zu Staub auflösten. Ich glaube, ich habe jetzt alles gesehen. Unser Zwerg hatte es nunmehr auch geschafft, die Königin zu besiegen. Bzw. zu töten. Bzw. zu zerhacken. Bzw. zu einem matschigen Klumpen aus Blut, Eiter und Knochen zu zerstampfen. Denn selbst als sie schon lange tot war, prügelte er noch weiter auf sie ein. Meine Befürchtungen waren unbegründet, denn als die Königin starb, fielen auch alle Mantikoren und Insekten im Gang, sowie die vier Diener hinter uns in sich zusammen und sie standen nicht wieder auf.
Wir eilten zu dem Karfunkel und den beiden Männern, doch bevor wir sie erreichten, erhob sich eine schattenhafte Gestalt. Sie packte Tarlisin und sprach, dass wir nach seinem Plan spielten. Er ließ den Karfunkel in seine Hand gleiten und sagte mehr zu ihm als zu uns "Ich glaube ich nenne ihn Rassassor". Oder so ähnlich. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits so erledigt und entsetzt, dass ich mich kaum an die Worte dieser Gestalt erinnerte. Dann riss er Tarlisin den Kehlkopf raus. Der Schatten verschwand mitsamt dem Karfunkel im Boden. Thorben schaffte es, mit letzten Kräften und einem sofortigen Balsam, Tarlisin zu retten. Er war danach zwar nicht mehr ganz bei sich, aber da wird es sicher jemanden geben, der ihm helfen kann. Das Portal begann ebenfalls sich zu schließen und damit die gesamte Anlage zu kollabieren. Wir schnappten uns also den Priester und Tarlisin und rannten so schnell wir konnten zurück zu den Eingängen. Hinter uns stürzte nach und nach alles ein, doch wir schafften es gerade so nach draußen. Die Bewohner von Borbra wirkten entsetzt von dem was sie da sahen, verwirrt und auch erleichtert, als sie ihren Priester entdeckten.
Wir nahmen alle mehrere ausgiebige Bäder, entspannten uns und als wir uns von dem Schrecken erholt hatten, feierten wir auch ein wenig. Der Tentakel an Thorbens Arm und Lucios Hand-Augen-Koordination konnten ebenfalls gereinigt und geheilt werden. Gerade der ZarrTsa Priester war etwas verärgert ob der rustikalen Methode, mit welcher Thorben versucht hatte, den Tentakel zu entfernen. Das kleine Bäumchen wuchs auch weiterhin und wir beschlossen, dass wir Tarlisin in Konchum in guten Händen wussten. Kalgox, Lucio und Larati begaben sich nach Fasar oder eine der anderen staubtrockenen Wüstenstädte. Thorben trennte sich auf halbem wege nach Norden von uns und Mara und ich ritten noch ein ganzes Stück weiter zusammen gen Heimat. Dschungel, Wüste und multidimensionales Reisen. Ich will jetzt erstmal nur noch in meinen Hain. Versucht nicht in den Wald zu schallen, denn es wird definitiv vorerst niemand wieder hinaus schallen.