#1 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 05.09.2022 19:06

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Anwesende Helden:
Bernfried von Greifenstein - Magus
Kalgox Sohn des Arngrimm - Waffenschmied / Mondschatten
Lorion Schattenträumer - Waldelfischer Bewahrer
Shiahan Kevendoch - Diener Sumus
Thorben Bjoernson – Pirat
Mara von Garan - Adersin Schwertgesellin
Zaturaya - Katzenhexe

Reisetagebuch von Kalgox

Fasar! Verdammt ich liebe diese Stadt mittlerweile fast schon wie meine Heimat. Der Trubel in den Straßen, das pulsierende Leben und der fantastische Umsatz macht es einfach traumhaft hier zu leben und die Temperaturen sind wirklich angenehm. Bedauerlich sind in den letzten Wochen nur die zahlreichen Flüchtlinge, nachdem Al’Anfa die Länder des Sultanats angegriffen hat. Aber so wie es scheint, haben sie sich ganz gehörig verrechnet. Dennoch brachte der Krieg viel Leid über die Schwächsten der Gesellschaft. Ab und an suche ich mir ein paar der Kinder und lasse sie die Schmiede fegen und mir zur Hand gehen, sie müssen dann nicht stehlen und riskieren nicht ihre Hände. Die Wachen sind gnadenlos in den letzten Tagen. Ich hoffe Herr, du hast Erbarmen mit den Flüchtlingen und weist ihnen einen Weg aus dem Unglück. Vielleicht sollte ich mir einen Gesellen unter ihnen suchen – für das Tagesgeschäft versteht sich.


Ein Bote der Praioskirche war gerade in MEINER Schmiede. Ich dachte mich triff der Schlag, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Arrogant und selbstgefällig wie eh und je stand er da und hielt mir eine Einladung hin, ich solle mich am nächsten Tage zur Rondrastunde im Tempel einfinden. Unterzeichnet AvF….. Ich werde echt alt habe ich das Gefühl, warum kommt mir das nur so vertraut vor. Egal, ich werde es morgen schon sehen, ich bin viel zu neugierig, um die Einladung nicht anzunehmen.

Vor dem Tempel trudelten alle anderen Freunde auch ein, selbst unseren Druiden haben sie im Wald ausfindig gemacht. Bei Angroschs Barte, die Jungs müssen sich echt angestrengt haben. Einzug von unserer kleinen Hexe war nichts zu sehen. Aber die habe ich seit Gratenfels nicht mehr gesehen. Sie wollte sich noch ein wenig um die alte Hexe kümmern und ihr wieder auf die Beine helfen. Nun gut, dann würden wir ohne sie Spaß haben. Ich hoffe nur die Kleine passt gut auf sich auf.

Im Tempel trafen wir auf Alvinia von Firunshag. Daher kam mir das Kürzel so bekannt vor. Sie führte uns nach einem kurzen Gespräch mit dem Tempelvorsteher in dessen Privaträume – ohne ihn – und unterbreitete uns ein Auftrag, der direkt aus Gareth käme und von äußerster Dringlichkeit sei. Die Schwarzpelze waren aus dem Norden aufgebrochen und griffen mit brutaler Kraft und hoher Mannstärke das Mittelreich an. Zahlreiche Orte waren schon gefallen und auch die Stadt Greifenfurt wurde erobert und besetzt. Zwei große Niederlagen hatte das Mittelreich eingesteckt und aus irgendeinem Grund wollten sie sich wenigstens Greifenfurt in einem Widerstandskampf zurück holen…. Und dieser Widerstand sollten wir sein.

Bei Phex, das klingt nach alles andere als einem guten Plan, aber Alvinia berichtete von den Gräueltaten der Orks und auch wenn ich uns nicht als Spezialisten für so eine Aktion sehe, wir wollten wenigstens nach Gareth und uns das Ganze mal genauer anhören. Gesagt getan, am nächsten Tag brachen wir auf und ritten Richtung Hauptstadt des Reiches. Es bot sich uns ein schreckliches Bild. Nicht nur waren hier weitere Kriegsflüchtlinge aus dem Süden, sondern auch Unmengen an Geflüchteten vor den Orken. Kurz vor Gareth erreichte uns ein Botenreiter, der sein Pferd fast zu Tode geritten hatte. Die Orken hatten das Mittelreich getäuscht und hatten nicht vor weitere Dörfer und Weiler anzugreifen. Angeblich sollten 20.000 Schwarzpelze direkt auf Gareth zuhalten.

Wir beschleunigten unseren Ritt und holten alles aus den Pferden raus. Als wir Gareth erreicht hatten verschlug es uns den Atem. Die Stadt quoll aus allen Nähten, überall waren Flüchtlinge, Werber für die Arme, Söldner und Soldaten. Es war kaum ein Durchkommen und nur der Ring der KGIA von Alvinia sorgte dafür, dass man uns nicht weiter behelligte und Zwangsrekrutierte. Ohne große Umwege ging es direkt in die Stadt des Lichts. Bei Angrosch, was für ein beeindruckendes Tor, die Kunstfertigkeit war wirklich erstaunlich. Ich hätte es mir gerne noch weiter angesehen, doch Alvinia drängte uns weiter zu reiten.

Wenige Minuten später trafen wir auf den Großinquisitor und Leiter der KGIA Dexter Nemrod persönlich, eine lebende Legende und wenn er unser Auftraggeber sein sollte, dann würde das Ganze noch gefährlicher aber sicher auch noch lohnenswerter sein.

Von der Befreiung Greifenfurts war nun jedoch nicht mehr die Rede, Gareth sollte um jeden Preis verteidigt werden und er bat uns, dem zweiten Freiwilligenregimen unter Grafen von Bruck zu helfen aus dem Haufen eine vernünftige Truppe zu machen uns insbesondere die Nummer Zwei in der Führung des Regiments Hauptfrau Ira von Seewiesen zu unterstützen. Diese hatte mit dem alten Grafen wohl ihre liebe Mühe und dieser hielt sich für den besten Strategen unter Phexens Schatzkammer und war nur auf Grund seines Standes in diese Position gerutscht, aber mehr hinderlich als alles andere. Nun gut, das würde man zur richtigen Zeit schon hinbekommen. Ich hatte da schon eine Idee. Schade, dass Larati nicht da war, die wäre perfekt dafür.

Wir bekamen von Alvinia ein Haus in Gareth zugewiesen, dass wir als Unterkunft nutzen konnten. Im Stall waren schon einige Flüchtlinge eingezogen und hatten sichtlich Angst, dass wir sie davonjagen würden. Wir trafen mit ihnen die Abmachung, dass sie sich um die Pferde gut kümmern würden und wir sie mit einem Dach über dem Kopf und etwas Essen entlohnen würden. Ich kaufte auch umgehend ein, damit wir nicht in zwei Tagen vor leeren Regalen stehen würden. Die Preise waren jetzt schon gepfeffert, das war übelster Wucher.

Alvinia übergab uns im Namen von Dexter jeweils einen silbernen Ring des KGIAs, der uns als kaiserliche Beauftragte auswies. Anschließend stellte sie uns der Hauptfrau und diese uns dann nicht ganz freiwillig dem Grafen vor, der überhaupt nicht begeistert war, das man ihm noch mehr Leute schickte, die meinten Ahnung zu haben. Einzig Mara schien einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen zu haben auf Grund der Schule, aus der sie kam. Mir war es egal, ich hatte etwas Besseres zu tun. Ich hatte gesehen mit fast für einen Mist man die Jungs und Mädels ausstatte und erwartete, dass sie damit gegen Orken kämpfen sollten. Die Waffen waren von so schlechter Qualität – bei Angrosch – das ging gar nicht. Ich lief zu den Schmieden und schnappte mir zwei der Gesellen und rekrutierte diese für mich. Dann landete die Rüstung in einer Kiste und ich verließ die nächsten 8 Tage diesen Bereich des Lagers, wenn nur noch für wenige Stunden in der Nacht. Ich betet zum Herren Angrosch, er möge mir unendliche Ausdauer und Kraft verleihen, damit ich für jeden Mann und jede Frau wenigstens eine halbwegs passable Waffe aus dem Stahl treiben konnte. Mir war innerlich zum Weinen so eine halbfertige Ware rauszugeben, aber dennoch war es weit mehr als sie vorher hatten. Herr ich gelobe dir, wenn diese Schlacht vorbei ist und wir vor Greifenfurt noch die Zeit haben, sonst danach – so werde ich eine Klinge schmieden, die eines Kalgox auch wieder würdig wäre und ich würde sie jemandem schenken, der sich hier in der Schlacht wirklich verdient gemacht hat.

Während ich in meinem Element war und den Stahl formte, ritt Lorion als Kundschafter gegen die Orken und wie ich am Rande vernahm brachte er wohl wichtige Informationen mit. Die Zahl der Orks war deutlich kleiner als befürchtet, aber sie wurden von Kriegswägen, Ogern und Schamanen begleitet, die wohl auch die Toten Feinde als Verbündete auferstehen ließen. Mara unterwies das zweite Regiment im Schwertkampf, Thorben half ihr beim Thema Schildkampf und Shiahan unterstütze die Feldscher bei ihrer Arbeit. Meinen Freund Bernfried blieb wohl nichts anderes übrig, als sich dem magischen Regiment zur direkten Bekämpfung der Schamanen anzuschließen. Dexter machte deutlich klar, dass dort ALLE Magier einzutreten hätten. Über Alvinia ließ ich mir einen Alchemisten benennen, bei dem ich ein Abführmittel besorgte, was den Magen und Darminhalt aus allen Körperöffnungen austreten ließ und das für mehrere Stunden. Ich hatte das Gefühl, das würde mir gute Dienste leisten.

#2 RE: 17) Jahr des Greifen von Larati Vaharada 24.09.2022 22:55

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Brief an Shafirio Malquinez, Belhanka. Datiert am 04. PHE des Jahres 1012 BF.

Liebster Shafirio,

nun habe ich endlich die Muße dir zu schreiben. Die Reise nach Gareth verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Ich bin Ärger aus dem Weg gegangen. Am 20. TSA bin ich hier angekommen und habe mich zunächst in einem schäbigen Mietshaus eingemietet und habe in den nächsten fast zwei Wochen versucht Leute aus der Greifenfurter Gegend zu finden, die mir vielleicht etwas über den Verbleib oder den Gesundheitszustands meines Vaters berichten konnten, aber leider erhielt ich keinerlei brauchbare Informationen. Als mein Entschluss endlich stand, auf eigene Faust in den Norden zu reisen, war es schon zu spät. Gareth wurde von den Orks angegriffen. Erst wollte ich mit einer alten Frau aus dem Mietshaus vom Kampfgeschehen fliehen, doch dann hatte ich die idiotische Idee den Kämpfenden zu helfen. Nein, nicht so wie du vielleicht denkst... Ich habe Abstand davon genommen selbst zur Waffe zu greifen, also bin ich kurzerhand auf eines der Häuser geklettert um von dort den ein oder anderen Ork abzulenken, dass andere es leichter hätten sie zu überwältigen. Auf dem Nebenhaus stand ein Elf, der die Schwarzpelze mit Pfeilen spickte und auch ein Zwerg fiel mir auf, weil dieser - genauso wie ich - etwas orkisches rief und dennoch gegen sie kämpfte. Als schließlich Verstärkung eintraf und die Angreifer geschlagen waren, half ich Verletzten ins Lazarett. Dort wurde ich unvermittelt plötzlich verhaftet, angeblich weil ich eine Orksympathisantin sei und für die Schwarzpelze spionieren würde. Die nächsten vier Tage verbrachte ich im Kerker mit einigen anderen kriminellen Gestalten, dabei habe ich doch gar nichts gemacht... Mir war nur noch zum heulen zumute. Heute wurde ich dann vor Gericht gestellt. Ich kann dir nicht mehr genau sagen, was genau dort gesprochen wurde, ich war wie in Trance und ich konnte nicht glauben was man mir vorwarf und zu was man mich eigentlich verurteilen wollte... 15 Jahre Kerker! Eine Frau verhinderte das zum Glück. Ich durfte mir 'aussuchen', ob ich inhaftiert werden wollte, oder für sie arbeiten. Natürlich entschied ich mich für zweiteres. Über das künftige Vorhaben kann ich dir noch nichts sagen, vielleicht wenn ich letztendlich an meinem Zielort bin. Jetzt bin ich hier erst einmal Gast und werde heute noch zum Listigen als Dank für das Glück dem Kerker entkommen zu sein gehen und auch zum Tempel seines Sohnes. Sobald ich kann werde ich dir wieder schreiben. Ich vermisse dich und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen.

Mariposa

#3 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 26.09.2022 12:22

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Reisetagbuch von Kalgox

Heute ist der 29. TSA, das gesamte Heer versammelt sich, um der Stadt die Wehrhaftigkeit zu präsentieren. Immerhin sind es mittlerweile um die 15.000 Kämpfer, darunter auch eine Reitereinheit von Elfen. Der Schlachtruf wurde auf „Rache für Orkenwall“ festgelegt und schalte den ganzen Tag durch die Gassen von Gareth. Während die ersten Einheiten nach der Heerschau wieder am Hypodrom angekommen waren, standen die letzten Einheiten immer noch dort. Es ist schon beeindruckend, aber ob es reichen wird? Ein kleiner Hoffnungsschimmer macht mir der vermutliche Tag der Schlacht, diese wird voraussichtlich am 1. Phex stattfinden, vielleicht haben wir ja die nötige Portion Glück am Feiertag meines Herren, ich bete dafür.

In der Nacht vor der Schlacht habe ich wohl die beste Investition für einen Dukaten getätigt, der Mundschenk von Graf vom Bruck verschüttete dafür eine Karaffe Wein und ließ sich ausschimpfen, mir gab es die Gelegenheit, dem Grafen das Mittel in seinen Becher zu schütten – zur Sicherheit nahm ich die ganze Flasche. Die Wirkung würde in wenigen Stunden einsetzen und sicherlich den gewünschten Effekt haben. Vor dem Zelt traf ich auf Ira von Seewiesen und wünschte ihr als Kommandanta einen schönen Abend. Sie sah mich etwas verwirrt an, doch ich ging weiter. Ich wollte den Nachtrichter um seine Gunst für die Schlacht bitten.

Wie erwartet wusste der Graf nicht, welche Öffnung des Körpers zuerst entleert werden würde. Er bot ein erbärmliches Bild, er tat mir fast schon leid, aber es war die richtige Entscheidung gewesen ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Unser Druide tat mir ebenfalls leid, diese bekam die Aufgabe sich um den Grafen im Lazarett zu kümmern.

Die ersten Stunden der Schlacht verliefen unspektakulär, es war ein ständiges Bewegen und Taktieren vor der Stadt, während wir die letzte Verteidigungslinie darboten. Lorion ging als Kundschafter in die Dämonenbrache, er hatte das Gefühl, dass die Orks die Hauptlinien umlaufen würden und er behielt recht. Die Tollochkai – die Elitekrieger der Orks – schlichen sich so direkt an die Stadt an. Wir verbarrikadierten uns zwischen den Häusern und kaum waren wir damit fertig, brachen sie aus der Brache hervor und rannten auf unsere Stellungen. Es waren gut 300 Krieger und auch wenn wir Ihnen zahlenmäßig überlegen waren, sah es nicht gut aus für uns. Unsere Bogenschützen eröffneten das Feuer und ich glaube es gab am Ende keine Pfeile mehr, zwar fielen etliche der Orks, doch der Ansturm an den Barrikaden war kaum zu halten. Wir erschlugen sie so gut es ging, doch auch in unseren Reihen gab es unglaublich viele Verletzte und Tote zu beklagen.

Herr der Nacht, Herr der List, Deinen Feiertag hätte ich gerne anders mit dir gefeiert und Dir Ehre erwiesen. Doch nun stehe ich hier an Deiner Stadt als letzte Verteidigung. Lass mich frohen Mutes und ohne Angst kämpfen, lass mich Dir Ehre machen, auf das Deine Schwester neidisch wird auf Deinen Diener.

Wie aus dem Nichts kam Graf von Bruck angeritten, er sah schlecht aus und brüllte ständig AUSFALL MACHEN ! Er war total wahnsinnig, das wäre ein Alveranskommando, die Offiziere brüllten, dass sie die Stellung halten sollten, doch eine große Anzahl Männer folgten ihm und seinen Befehl über die Barrikade. Er töte zwar einige Orken, doch dann rissen Sie ihn vom Pferd und erschlugen ihn. Wir mussten jetzt einen Ausfall machen um unsere eingekesselten Kameraden zu retten und auch das verdammte Banner des Regiments. Wir sprangen über die Barrikade und ich war froh Thorben an meiner Seite zu haben. Sein großer Schild fing eine wuchtige Attacke auf, die mir galt. Wir zogen uns mit Ira von Seewiesen und den anderen wieder hinter die Befestigungen und es sah aus, als würden wir nicht mehr lange halten. Da hörten wir Pferde und das 1. Freiwilligen Regiment und ein Regiment Sonnenlegionäre griff helfen ein und rettete uns den Arsch. Mit dieser Übermacht gingen wir jetzt auch in den Angriff und erschlugen die Tollochkai, doch das 2. Regiment war nicht mehr, Dreiviertel waren gefallen oder verwundet. Doch sie hatten wie wahre Helden gekämpft und Gareth die Zeit verschafft, die die Stadt gebraucht hatte.

Ich war froh, dass meine Gefährten unverletzt waren. Erst jetzt merkte ich, dass mich wohl doch einer der Orks am Arm erwischt haben musste, doch zum Glück nur leicht. Shiahan kümmerte sich um die Wunde.

Shiahan ließ sein Elementardiener ein großes Grab ausheben nach Absprache mit der Boronskirche, es waren einfach zu viele Tote um sie einzeln zu begraben und der Segen der Toten musste rasch gesprochen werden.

Das zweite Regiment wurde mit dem ersten zusammengeführt und wir behielten unsere Ränge. In der Nacht sollten wir Wache auf dem Schlachtfeld halten. Im Falle eines Angriffes hieß der Befehl aber sofortiger Rückzug und Alarmschlagen. Noch eine Schlacht würden die meisten unserer verbliebenden Männer auch kräftemäßig nicht mehr überstehen. Natürlich griffen die Orks an oder ließen vielmehr angreifen. Es waren die Toten, die sie jetzt in den Kampf schickten und die viele Männer schreiend davonlaufen ließen.

Der Prinzregent griff mit seiner Garde die Untoten an und wir bekamen am Rande mit, dass es wohl eine Finte war und rannten über das Schlachtfeld um ihn zu warnen. Doch schnell waren die Garde und wir auf einem Hügel von orkischen Reitern eingekreist, der Boden begann hell zu leuchten und wir waren wie auf dem Präsentierteller ein gutes Ziel für die Orks. Die Magier aus Gareth, unter Ihnen auch unser Freund Bernfried, eilten zur Hilfe und schützten uns eine Weile unter einem magischem Schild vor den Pfeil, dann wagten wir den Ausfall direkt in ihre Reihen. Thorben und ich konnten zwei Oger, die sich uns in den Weg stellten, überrennen und zu Fall bringen. Dies war die Nacht des Fuchses und er war mit uns. Ich spürte ihn an meiner Seite.

Wir durchbrachen den Ring der Wagenburg und die Magier vereinten ihre Kraft und schleuderten mächtige Feuerbälle gegen den Schutzschild des Schamanen, bis dieser zusammenbrach und den Schamanen vom Wagen schleuderte. Es kamen von überall Orks und wir mussten uns zurückziehen, zu gerne hätte ich sichergestellt, dass der Schamane keine Gefahr mehr für das Reich wäre, doch dafür war nicht der rechte Zeitpunkt. Wir brachten uns in Sicherheit und erreichten den Schutz der Stadt. Erneut waren wir von großen Blessuren verschont geblieben, was angesichts der ganzen Lage wirklich ein Wunder war.

Nach der erneuten Schlacht sahen wir unsere Kommandanta beim Prinzregenten stehen, sie wirkte geschafft. Ich trat an einen der Offiziere des Kaisers heran und bat ihn dem Prinzregenten gegenüber zu erwähnen, welche tapfere und taktisch hervorragende Leistung sie hier erbracht hatte. Ohne sie wäre es anders ausgegangen. Er nickte und lächelte, das hätte man schon vernommen, meinte er nur. Kurze Zeit später kam unsere Kommandanta zu uns und erzählte uns, dass man sie für ihre Leistung in die Panthergarde aufgenommen hätte. Sie war glücklich und wir gratulierten ihr, es war eine passende Ehrung für sie.

#4 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 10.10.2022 12:55

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Wir haben den 8. Phex, die Schlacht scheint vorbei, die Orken sind geschlagen und haben sich ungeordnet zurückgezogen. Einige Regimente jagen Ihnen wohl noch hinterher, doch für uns ist dieser Teil des Krieges vorbei. Wir wurden aufgefordert und in der Kommandantur einzufinden, scheinbar gibt es einige Ehrungen.

Prinz Brin von Gareth hat Mara, Thorben und mich und natürlich noch viele andere Kämpfer für die besondere Tapferkeit im Kampf um die Verteidigung der Reichshauptstadt ausgezeichnet mit dem Kaiser-Raul-Schwert-Orden in Bronze. Sieht hübsch aus, das kleine Ding, eine nette Geste. Überreicht wurden die Orden zusammen mit einer Urkunde. Hauptmann Alrik von Blautann wurde zum Oberst befördert für den heldenhaften Einsatz seiner Kavallerie.

Nach der gut einstündigen Zeremonie haben wir uns mit Alvinia von Firunshag wieder getroffen in der alten Residenz, wo damals die Verlobungsfeier von Brin stattfand. Auf dem Weg dorthin stellte sie uns auch noch Zaturaya Soleado vor. Diese war wohl im Kampf auch beteiligt gewesen, aber wurde wohl als Verräterin verurteilt und man hatte ihr als Alternative diese Mission angeboten, statt im Gefängnis zu verrotten. Sehr vertrauenswürdig schien das nicht und Alvinia druckste erstaunlich viel rum, als wir nach den Qualifikationen fragten, was sie uns bringen würde. Naja, am Ende habe ich sie dann auf den Kopf zu gefragt, ob Sie eine Hexe ist. Hab da wohl ein Fettnäpfchen erwischt – aber ich hatte recht. Naja, schauen wir mal, wir wäre Larati lieber gewesen, aber die war noch nicht wieder zu uns gestoßen.
Mit dabei waren Dexter Nemrod, Oberst Avesius Marcian und eine Elfe Satasa Steppenwind. Die beiden letzteren waren wohl Teil des Kommandounternehmens „Befreiung von Greifenfurt“.
Die nächsten Tage wurden wir in einigen Bereichen ausgebildet, die für das Unternehmen von Bedeutung waren – auch wenn ich den Kurs Verkleiden mit diesem geckenhaften Schauspieler sehr lächerlich fand, einiges davon war allerdings doch wirklich praktischer Natur.

Oberst Marcian war sehr zufrieden mit unseren Fortschritten und am Ende bekamen wir alle einen goldenen Siegelring mit Türkis in Greifenform. Dies würde uns als kaiserliche Agenten mit besonderen Befugnissen ausweisen – DAS nenne ich mal praktisch. Zwar würde das im Grenzgebiet und bei den Orks nicht viel bringen, aber wer weiß wofür man den mal brauchen würde. Doch dann kam das dicke Ding. Wir sollten doch tatsächlich ALLE Metallrüstungen und Waffen ablegen und hierlassen? Was für ein Wahnsinn. Wir konnten Marcian davon überzeugen, die außerhalb der Stadt Greifenfurt zu verstecken, bevor wir uns der Stadt nähren würden und ein Zwerg ohne Rüstung wäre noch verdächtiger als ein Zwerg mit. Von daher bin ich nicht nackig in den Krieg geschickt worden. Die anderen haben aber deutlich mehr abspecken müssen. Neben einem Heiltrank, einem Handgeld von 15 Dukaten gab es dann auch noch ein paar Pferde für die Reise.

Für die Reise änderten wir auch unser Aussehen und ich färbte die Haare und den Bart tiefschwarz wie die Nacht und würde als Brombart Sohn des Farosch als reisender Kesselflicker und Hufschmied reisen. Bernfried wurde von der Neuen auf alt geschminkt und sie bauten eine Geschichte um ihn, dass er noch mal in die alte Heimat reisen wollte bevor er zu Boron ging. Mara war die Tochter von ihm, Lorion der Koch, Shiahan der Medicus und Zaturaya wollte sich, genau wie ich, nur als Alleinreisende der Gruppe anschließen. Schauen wir mal, ob wir damit bis nach Greifenfurt kommen würden.

Wir reisten bis Wehrheim, immer mehr Flüchtlinge kamen uns auf dem Weg entgegen, doch mehr Vorkommnisse gab es nicht. Marcian und Sarlassa trennten sich von uns und wir trafen auf die letzte Grenzsperre des Mittelreiches. Der Weibel wollte uns nicht durchlassen, da die Gefahr durch die Orken sehr groß war, doch wir konnten ihn mit einiger Mühe überzeugen. Bei der ersten Orkpatrouille wären wir fast schon aufgeflogen. Maras Schwert schaute unter ihrer Kleidung heraus und nur die klingenden Münzen für den überteuerten Wegzoll lenkten den Harodak – so etwas wie ein Häuptling – ab.
In Reichsend zahlten wir erneuten unseren Obolus und unterhielten uns mit der Bevölkerung, für sie waren die Orks nicht viel schlimmer als die Barone und anderen Adligen. Die Abgaben waren sogar deutlich geringer. Die Geweihten der Tempel, derer die Orks habhaft wurden, waren alle gefoltert und verbrannt worden. Ich betete zu den Göttern, dass sie ihren Dienern in diesem Moment beigestanden hatten. In dem Gasthof zogen sich Mara und Zaturaya auf die Zimmer zurück. Die saufenden Orks waren zu unberechenbar beim Anblick der Frauen und wir wollten jeden unnötigen Kampf vermeiden.

Am nächsten Morgen ging es weiter und nach 2 Stunden sahen wir auf der Straße vor uns eine Rauchsäule. Dort standen 4 ausgebrannte und rauchende Orkwagen, 24 tote Schwarzpelze lagen auf dem Weg und waren teilweise auch an die Wagen gekettet und wiesen Folterspuren auf. Scheinbar gab es hier noch Widerstandsgruppen, die aber nicht viel besser waren als die Orks selbst.

Als es dämmerte, suchten wir einen Lagerplatz etwas abseits des Weges in einem Wäldchen. Dank Lorion konnten wir eine schöne geschützte Stelle finden. Während der Hundswache nährte sich eine Person vorsichtig und machte dann auf sich mit „Gut Freund, gut Freund“ aufmerksam. Wie sich herausstellte, war es ein Mitglied des Widerstandes, sie hatten bei einem Kampf mehrere schwere Verletzte, die die Nacht ohne Heiler nicht überstehen würden. Für einen der Männer kam Lorions Hilfe zu spät, den anderen konnte er noch retten und ihn von der Schwelle des Todes reißen. Zwei Leichtverletzten spendete ich den Segen meines Herren "Möge der Nachtrichter über dich wachen und dir noch viele Monde schenken.". Sie meinten, sie würden der Löwin ausrichten, dass wir ihren Männern geholfen hatten. Also war es eine Frau, die die Widerstandskämpfer anführte. Dann zogen wir uns wieder in unser Lager zurück, wir verwischten unsere Spuren, um unsere Mission nicht zu gefährden.

Auf unserer weiteren Reise trafen wir auf den skurrilsten, aber auch beeindruckendsten Harodak, Orksbrull. Er war sehr kräftig und seine Rüstung schien eine Sammlung von Gegenständen, die er seinen Gegnern abgenommen hatte, inklusive einem lächerlichen Flügelhelm. Er war in Begleitung von gut 2 Dutzend Reitern und somit auch die erste große Gruppe von Orks auf den Straßen. Er verlangte 20 Silber Wegzoll oder beide Frauen. Naja, die Neue kannte ich zwar nicht und sie hatte auch wenig gesagt, aber das war dann doch nicht verhandelbar. Wir zahlten und zogen weiter. Ich war gespannt, ob das Handgeld für den Wegzoll bis in die Stadt ausreichen würde.

Eslamsgrund war eine der Ortschaften, von denen nur wenig übrig war. Die Orks hatten fast alles gebrandschatzt und wir kamen in einer billigen Kaschemme unter, wo es nur billigsten Fusel gab. Der Häuptling kassierte einen weiteren Silber und wir brachen früh auf um endlich Greifenfurt näher zu kommen. Zur Mittagszeit erreichten wir Orkenwall. Überall roch es nach Tod und Verderben und man konnte das Leid in der Luft spüren. Viele Raben und Krähen flogen über den Feldern und der Ruf „Rache für Orkenwall“ bekam für mich mehr und mehr Bedeutung. Wir wandten uns ab, am Ende des Tages wollten wir Greifenfurt erreichen.

Die Mauern der Stadt waren kaum beschädigt und vor der Stadt bildete sich eine lange Schlange. Die Orks am Tor kontrollierten wohl sehr sorgsam jeden Reisenden. Bernfried täuschte einen Schwächeanfall vor und wir versteckten in dem Gebüsch neben ihm unsere Waffen, um diese nachts zu holen. Nach einer sehr gründlichen Kontrolle kamen wir in die Stadt und wir kamen in der Herberge „Zum Löwen“ unter und buchten uns für eine Woche dort ein.

Wir nutzten die letzten Stunden des Tages und suchten den Treffpunkt unseres Kontaktes auf, das Bordell Fuchshöhle in der Altstadt. Der Türsteher und wohl auch Besitzer war sehr kurios, er trug edelste Kleidung und einen Spazierstock. Wir machten es uns gemütlich und ich lud meine Gefährten auf eine Rund Schnaps ein. Bernfried und Lorion verzichteten mal wieder – dabei war der wirklich gut. Unter meinem Krug befand sich ein kleiner Zettel mit einem Greif und dem Hinweis, man solle am nächsten Tage zur Mittagszeit vorbeikommen. Ich erzählte meinen Freunden erst auf dem Heimweg davon, wer wusste, wer hier alles mithörte.

Wir schnappten noch einige Gerüchte auf, bevor wir uns auf dem Heimweg machten, um die Sperrstunde der Stadt nach Sonnenuntergang nicht zu verletzen.


• Der Magistrat Brom würde wohl mit den Orken handeln.
• Auf dem Platz der Sonne hätten die Orks wohl dutzende Menschen geopfert.
• Die Bürger waren nicht begeistert davon, dass die Huren des Fuchslochs auch mit den Orks sich in den Kellergewölben des Bordells vergnügten. Nun gut, was sollten sie für eine große Wahl haben. Entweder sie würden dafür bezahlt werden oder die Besatzer würden sie sich einfach so nehmen.

#5 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 10.11.2022 12:52

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Am nächsten Morgen machte ich mich mit Thorben auf, die Stadt zu erkunden. Wir hatten beschlossen, uns aufzuteilen um nicht in so einer großen Gruppe Aufsehen zu erregen. Unser Weg führte uns fast unweigerlich zum Marktplatz. Hier stand wohl früher der Praiostempel. Von ihm war nur noch eine Ruine übrig und die Orks überwachten einige Sklaven - vermutlich frühere Soldaten - die Gänge und provisorische Stollen ins Erdreich trieben. Das Ganze schien sehr unkooridiniert und glich mehr einer Suche als nach einem wirklichen Tagebau. Leider konnten wir nicht länger schauen, da die Orks hier sehr wachsam waren. Am Marktplatz waren auch der Ingerimm und Rahjatempel. Die Scheiben des menschlichen Gottes der Handwerker waren eingeworfen und doch stieg Rauch aus dem Schornstein.

Thorben und ich betraten das Heiligtum und wurden freudig von einem Geweihten begrüßt. Er erzählte uns, dass die Orks eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Ingerimm und einem ihrer Götzen erkannt hatten und solange er keine Götterdienste und Predigten hier abhielt durfte seinem Tagewerk nachgehen. Der Geweihte entpuppte sich als gute Informationsquelle und wir erhielten einen Überblick, was bei der Eroberung alles passiert war. Die Geweihten der Rahja waren verschleppt worden und der Tempel geplündert. Mein Herz brach bei dem Gedanken, was diese Bestien den Geweihten wohl antun würden. Die Rondrageweihten hatten – wie nicht anders erwartet – bis zum letzten Blutstropfen gekämpft, die Diener des Sonnengottes waren auf grausame Art und Weise den orkischen Götzen geopfert worden. Auch die Diener Peraines wurden aus dem Tempel verschleppt und nun waren es die Tarbuniter, die sich neben dem Haus der Siechenden auch um den Kräutergarten im Tempel kümmerten. Der Tempel des Ingerimm war zwar geplündert worden, doch hatte man sowohl das Heiligtum, als auch die Geweihtenschaft verschont.

Warum die Orks den Praiostempel abrissen und dort nun gruben, konnte er uns auch nicht verraten, doch er verwies auf das Stadtarchiv, dass dort eventuell Unterlagen vorhanden sein könnten – wenn es überhaupt welche darüber gäbe.

Als Zeichen, dass der Bruder des Ingerimm nicht alleine sei in der Stadt ließ ich einen halben Stein Mondsilber und einen der Türkise aus dem Orkland zurück. Ich bat um den Segen des Geweihten und erhielt diesen nach einem prüfenden Blick, ob auch kein Ork gerade zur Tür hereinschaute. Dann marschierten Thorben und ich zur Fuchshöhle um uns mit den anderen zu treffen. Wir erhielten vom Besitzer der Fuchshöhle, dass die anderen schon da wären und „Doctores Marcianos“ uns im Keller erwarten würde. Das war also die Tarnung unseres Anführers.

Das Gespräch diente dem Austausch der aktuellen Informationen, brachte für uns immerhin die Neuigkeit, dass der ortsansässige Schmied Darrag wohl mindestens Mitglied des Widerstandes war und wir ihn kontaktieren sollten. Woher Marciano die Information hatte blieb offen. Thorben, Mara und ich machten uns auf, ihn aufzusuchen, während die anderen sich nun ihrerseits in der Stadt umsahen und versuchen wichtige Informationen zu sammeln, Zaturaya wollte versuchen die Waffen in die Stadt bringen, die wir direkt davor versteckt hatten und Shiahan bereitete eine Elementbeschwörung vor um die große Kiste mit der restlichen Ausrüstung zu besorgen.

Mara sicherte uns den Rücken als Thorben und ich die Schmiede betraten, da dort auch einige Orks waren. Diese waren scheinbar nicht erfreut, dass der Schmied nur Werkzeuge und Arbeitsgeräte verkaufte und keine Waffen feil bot. Als wir mit ihm alleine waren, begrüßten wir ihn im Namen der Zwölfgötter, was ihn sich schon panisch umschauen ließ. Die Angst vor den Eroberern war da, aber ich glaube gerade unser offener Umgang mit unserem Glauben und auch, dass wir bei dem Geweihten im Tempel waren ließ ihn uns etwas Glauben schenken, dass wir auf seiner Seite waren. Als seine Frau Misira auch noch in das Gespräch stolperte, wurde die Basis besser, sie schenkte uns Glauben und wir konnten offener und intensiver sprechen.

Er erzählte uns, dass ungefähr 200 Orks in der Stadt und der Garnison waren und das der Widerstand nur wenige Kämpfer besaß. Laut Gerüchten würde der Stadtverwalter Sharaz demnächst die Stadt verlassen um die Steuern in der Gegend einzutreiben und dann würde die Zahl der Orks in der Stadt deutlich sinken. Die Garnison war das Hauptquartier der Orks und gut befestigt und mit Vorräten bestückt. Die Geschütze auf den Türmen wären eine Gefahr für die Stadt, wenn die Orks sich darin verbarrikadieren würden. Einer der Soldaten Uriens war scheinbar wahnsinnig geworden und diente Sharaz als eine Art Hofnarr. Mehr konnte er uns zu dem Zeitpunkt nicht sagen und wir vereinbarten, dass weitere Kommunikation über den Tempel erfolgen sollte, um ihn nicht in Gefahr zu bringen.

Zaturaya brachte uns in der Nacht unsere Waffen und überbrachte dann einen Brief an die Freischärler vor der Stadt. Wie sie später berichtete, dauerte es eine ganze Weile, bis sie beim Flug über die Wälder ein kleines Feuer entdeckte und dort auf eine Gruppe der Kämpfer traf. Leider waren es andere, als wir schon kannten, doch brachten sie unsere Hexe zu deren Anführerin. Das zweite Lager umfasste ungefähr 50 Kämpfer und mehrere Zelte. Es wurden zwischen Zaturaya und der Löwin ein Treffen am nächsten Abend vereinbart, dass an einer großen Lichtung stattfinden sollte.

Shiahan nutzte die Ruhe der Nacht und beschwor einen elementaren Diener um diesen im Notfall schnell rufen zu können und verwendete den ersten Auftrag dafür, dass er unsere Kiste mit der Ausrüstung holte. Diese versteckten wir bei den Stallungen der Fuchshöhle.

Ich legte meine dunkle Stoffkleidung an und schlich mit Lorion durch die Nacht in der Stadt. Wir kundschafteten die Patrouillen aus, die in der Regel aus vier bis sechs Orks bestanden und ungefähr in 10 solcher Gruppen nachts durch die Stadt liefen. In den Baracken beim Praios Tempel wurden um die 30 bis 40 Sklaven festgehalten und von weiteren 3 Orken bewacht. Leise schlichen wir auf das Gelände des Praiostempels um mehr über die Ausgrabungen in Erfahrung zu bringen, doch das war fast unmöglich. Die Löcher waren nie sehr tief, es wand kein Abbau sondern wohl wirklich eine Suche nach etwas unter der Erde statt. Wir mussten hier mehr in Erfahrung bringen, wenn es den Orks so wichtig war.

Zum Abschluss schlichen wir noch in den Rahjatempel, dieser war scheinbar von den streunenden Katzen der Stadt erobert worden, die sich dort zu Hauf tummelten. Auch wenn hier alles geplündert und verwüstet war, betete ich zur schönen Göttin und wünschte ihr, der Tempel würde zum gleichen Glanz zurückkehren, wie der in Grangor, nachdem wir ihn von den namenlosen Machenschaften gereinigt hatten. Ich würde nie mit der Freizügigkeit Rahjas mich identifizieren können, doch seit sie uns erschienen und mit uns gesprochen hatte, fühlte es sich unglaublich warm und gut an, in ihren Tempeln zu sein, auch ohne dieses übereinander Herfallen wie die Karnickel.

Am nächsten Morgen trafen wir uns alle wieder in der Fuchshöhle und versuchten die losen Hinweise zu einem Bild zusammenzufügen, was aber nur schwer gelang. Wichtig war, dass wir herausfinden würden, wann der orkische Stadtverwalter die Stadt verlassen würde und wie viele Leute er mitnehmen würde. Doch dafür brauchten wir noch weitere Informationen. Außerdem brauchten wir weitere Informationen, was sich unter dem Tempel befand und wir mussten versuchen, den Widerstand vor und in der Stadt unter einen Hut zu bekommen.

Marcian, Lorion und Shiahan verließen die Stadt schon am Tage und gingen auf die Suche nach Kräutern für Schlafgift, falls wir das gegen die Besatzer einsetzen würden. Außerdem wollten Sie sich am Abend dann mit den Freischärlern in dem Waldgebiet treffen. Später berichteten Sie, dass die Löwin mit 2 Gefährten aufgetaucht war und nicht wirklich begeistert, war von einem direkten Angriff auf die Orks in der Stadt. Ihre Stärke lag darin auf kleine Einheiten einen Hinterhalt zu legen und dann schnell und aus der Ferne zuzuschlagen und sich zurückzuziehen. Sie würden uns aber bei einem entsprechenden Plan unterstützen, wenn Sie darin eine wirkliche Chance sehen würde.

Mara, Bernfried und Zaturaya versuchten ihr Glück beim Stadtarchiv, benötigten dort aber eine Vollmacht des Magistraten Brom. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, aber sie bekamen die Vollmacht und machten sich in den Archiven auf die Suche. Leider herrschte dort ein ziemliches Chaos seit der Besatzung und sie verbrachten den Tag damit, die Bücher thematisch erst einmal wieder zu sortieren.

#6 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 17.12.2022 10:30

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Um mehr Informationen zu sammeln, boten wir dem Müller gegenüber der Garnison 2 Dukaten, um aus dem obersten Stockwerk das Wehrgebäude beobachten zu können. Wir konnten unter anderem beobachten, wie mehrere Fässer in das Gebäude gefahren wurden und alle Wagen streng kontrolliert wurden, auch konnten wir Informationen über die Bewachung in der Nacht sammeln. Am späten Abend marschierten etliche Häuptlinge und Offiziere in Richtung Fuchshöhle und erst, als diese zurückkamen, wurde die Festung verschlossen. Das würde uns eventuell einen schnelleren Zugriff bieten, wir mussten nur ein Fest für die „hohen Besatzer“ schaffen. Ein Niesanfall von Thorben hätte uns fast an eine Gruppe Orks verraten, die gerade unterhalb der Mühle langliefen.

Lorion, Shihahan und Mara suchten die Löwin in dieser Nacht auf und versuchten Sie von unseren Plänen zu überzeugen, doch leider war sie immer noch nicht sehr überzeugt, doch sie würde uns unterstützen, wenn die Pläne realistisch und umsetzbar wären. Die große Überraschung war, dass Firutin bei der Löwin mit im Lager war und sich unseren drei Recken anschloss.

Am nächsten Morgen trafen wir uns im Schankraum des Gasthauses und wir feierten ein großes Wiedersehen mit unserem Firungeweihten. Ich freute mich, meinen alten Gefährten zu sehen, mit Ihm würde es in Greifenfurth auf jeden Fall lustiger und erfolgreicher werden. Ein Bote überbrachte mir eine Nachricht vom Schmied, wir sollten uns mit ihm im Warlinger Warenhaus treffen. Mara wollte mich begleiten und die anderen würden in der Zeit Lankorian über unsere Pläne informieren und ihm auch die Kräuter zu übergeben.

Wir planten für die Offiziere und die Häuptlinge ein Fest in der Fuchshöhle auszurichten, der Wein sollte leicht vergiftet werden und die Trinkenden betrunken machen, diese sollten dann überwältigt und getötet werden um die Führungsebene der Orks zu schwächen. Gleichzeitig sollte das Nordtor überfallen werden und die Wachen dort als zweites sterben. Über dieses Tor würden die Freischärler der Löwin in die Stadt gelangen. Eine zweite Gruppe von uns würde die Garnison oder vielmehr den Vorposten angreifen und versuchen mit dem Zauber von Thorben, der jedes Geräusch unterdrückte in die Feste zukommen. Ein Elementar von Shiahan würde den Hebel des Fallgitters blockieren, damit uns die Orks nicht aussperren konnten. Gemeinsam würden wir dann mit beiden Gruppen die Garnison auf der Insel erobern.

Mara und ich gingen zusammen mit Kalgox in der Nacht zum Hafen und schlichen uns an die Warenhäuser. Die Wachen der Widerstandskämpfer waren nicht wirklich aufmerksam und ich schlich mich von hinten an ihn heran und mein „huhu“ ließ ihn vor Schreck fast umfallen. Ich konnte mir nur mühsam ein Lachen verkneifen. In dem Warenhaus warteten an die 24 Mitglieder unter Ihnen auch Gerod Brom, der Sohn des Magistraten und Zerbas der Henker der Stadt. Insgesamt sollte die Gruppe wohl um die 40 Leute umfassen, von denen aber nicht alle Waffen hatten oder Kampferfahrung. Wir versprachen – wie in Gareth – die Leute auszubilden.
Zaturaja informierte in derselben Nacht die Freischärler vor der Stadt und das wir dringend Waffen benötigten. Diese würden sich darum kümmern und die Waffen beim Sturm mitbringen und dann vor dem Angriff auf die Garnison verteilen.

#7 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 05.02.2023 13:38

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Die nächsten Tage tauschten wir unsere Informationen aus und sorgten dafür, dass alle Einheiten immer auf dem Sprung waren. Einige Waffen der Orks, die die Freischärler übrig hatten, wurden an unsere Freiheitskämpfer in der Stadt verteilt.

Shiahan hatte einige Mühe den Elementar zu rufen, er meinte, es hätte einen zweiten Anlauf gebraucht, aber auch er wäre jetzt bereit um mit dessen Kraft zuzuschlagen.

Die Planungen und Vorbereitungen schritten gut voran, der Aufbruch der Orks trat wie angekündigt ein und der Verwalter verließ die Stadt mit über 100 Orks. Das war mehr als wir erwartet hatten. Wir mussten zuschlagen, die Götter waren mit uns. Noch am selben Tag begann die Fuchshöhle alles für ein kleines Fest vorzubereiten für den nächsten Abend und die Führung der Orks wurde natürlich direkt und auch über Umwege darüber informiert, damit sie anwesend war. Die Getränke der Gäste waren vergiftet und sie brachen schnell zusammen. Der Hass und die Wut der Bediensteten der Fuchshöhle entlud sich und sie strangulierten die Orks um die Teppiche zu schonen, wie sie meinten. Damit waren die Orks ohne Anführer, der erste Schritt zur Befreiung war getan.

In dieser Nacht betete ich innig zu meinem alveranischen Herren als ich meine Rüstung anlegte und meine Äxte in den Händen wiegte. „Herr der Nebel und der Dunkelheit, in dieser Nacht, in Deinem Mond, soll die Befreiung Greifenfurths erfolgen. Schenke mir, meinen Freunden und den Menschen dieser Stadt, die nicht den Glauben an die Zwölfe verloren haben, Deinen Segen. Schenke uns zur rechten Zeit das entscheidende Quäntchen Glück zur rechten Zeit. Wenn die Stadt vom Orkenpack befreit, werde ich Dir einen Schrein in dieser Stadt errichten.“

Wir teilten uns auf und Mara, Lorion, Firutin und Zaturaya kümmerten sich um das Stadttor, durch das unsere Verstärkung herein kommen sollte. Der Angriff war schnell und präzise, die handvoll Wachen fiel ohne einen Schrei oder Lärm. Die Freischärler drangen in die Stadt ein und wir trafen uns an der Garnisonsbrücke. Thorben zauberte die Schweigekugel über uns und wir rannten frontal auf die Wachen vor dem ersten Tor zu. Einer riss noch das Horn hoch um Alarm zu schlagen, doch die Axt des Thorwalers schlug in seinen Hals ein, während der zweite Ork durch meine Äxte starb. Die Orks im ersten Torhaus schliefen oben in ihren Betten und wurden ohne Federlesen gemeuchelt. Als wir das Garnisonstor angriffen – immer noch lautlos durch den Zauber des Hetmanns – lagen die Wachen schon übel zugerichtet auf dem Boden. Im Hof war der Henker Zerwas mit einem Zweihänder dabei blutige Ernte zu halten.

Mit den Freischärlern im Rücken überrannten wir die Orks, viele wurden in ihren Betten erschlagen und diejenigen, die noch zu den Waffen greifen konnten, waren der Übermacht nicht gewachsen. Einige verbarrikadierten sich, doch konnten auch diese Räume ausgeräuchert und befreit werden. Die Löwin ließ keine Gefangenen machen, den toten Orks wurden die Hände und Ohren abgeschlagen. Diese barbarische Verstümmelung war mir zuwider. Die Wahl ihres Namens bekam einen fahlen Beigeschmack bei dem Gedanken an die Löwin Rondra.

Zerwas wurde kurz vor dem Ende der Schlacht noch schwer von einem Speer getroffen und wurde von einigen Leuten abtransportiert, die sich um die Wunden kümmern würden. Ich betete für sein Wohlergehen.

Freiheitskämpfer und Freischärler verteilten sich in der Stadt und erschlugen alle Orks die noch auf Patrouille waren, die Straßen der Stadt sahen in dieser Nacht viel orkisches Blut.

Die Herrschaft über die Stadt lag nun in unseren Händen.

#8 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 05.02.2023 13:38

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Die Stadt war befreit und wir mussten bis zum Eintreffen des Kaisers die Verwaltung neu aufstellen und sichergehen, dass die Orks draußen blieben. Marcian ernannte uns zu Offizieren, genauso wie den Magistratssohn Gernot Brom und den Henker Zerwas, der sich in der Schlacht um die Garnison wirklich gut behauptet hatte. Neben diesem Kriegsrat wurde auch ein neuer Magistratsrat eingesetzt, der wie früher aus den Zunftmeistern und dem Magistraten Brom bestand. Der Geweihte des Ingerimmtempel war

Mara und Thorben sollten genau wie die beiden anderen jeweils ein Kommando aus Freiwilligen ausheben um die Stadt im Falle eines Angriffes zu verteidigen. Meine Aufgabe war es, die Handwerker zu koordinieren um die Stadtmauern zu reparieren – was nicht so viel Arbeit war – eine Ballistra auf die Mauern zu setzen für die Verteidigung und dafür zu sorgen, dass genügend Munition und Waffen vorhanden waren. Ich hatte die ersten Tage reichlich zu tun und war froh, wenn ich Abends die Füße hochlegen konnte. Die Rennerei durch die Stadt war nicht mein Ding.

Leider verlief nicht alles so sonderlich gut, wie erhofft. Bereits nach wenigen Tagen wurde eine grausam zugerichtete weibliche Leiche gefunden. Pikanterweise direkt im leerstehenden Rondratempel. Sie war enthauptet, skalpiert und scheinbar extra hier her geschliffen worden. Doch es blieb nicht bei dieser einen Leiche. In den nächsten Wochen wurde ein Jüngling in der Nähe der Mühle aufgefunden, auch hier wies einiges viel zu deutlich auf Orks hin. Wir verteilten Steckbriefe und setzten eine Belohnung von 25 Dukaten auf die Ergreifung und Hinweise auf den Mörder aus. Doch alle Hinweise, die reinkamen, waren gehaltlos und brachten uns nicht weiter.

Unsere Späher berichteten, dass sich in den Wäldern um die Stadt herum einige Orkgruppen sammeln würden. Damit wir unsere Soldaten in Form und die Orks auf Trap halten würden, beschlossen wir einen Ausfall zu machen und eines der Lager anzugreifen. Mittels Thorbens Magie nährten wir uns dem Lager lautlos und konnten eines der Zelte in Brand setzen. Als dann Panik ausbrach eröffneten unsere Bogenschützen das Feuer und hielten blutige Ernte. Wie es die Freischärler schon lange geübt hatten, zogen wir uns nach dem Schlag zurück und legten einen weiteren Hinterhalt um das Nachrücken der Orks zu verlangsamen. So kamen wir zu den Pferden und suchten das Weite. Leider trafen wir auf einen Trupp orkischer Reiter und so verloren wir dann am Ende doch 4 Leute und hatten einige Verletzte zu beklagen. Die Moral der Gruppe war aber gestiegen und man feierte den Sieg.

Einige Nächte später wurde die nächste Leiche entdeckt, es war die Tochter des Bäckers und auch sie war nachts alleine unterwegs und angegriffen, getötet und skalpiert worden. Wir verhängten daher eine nächtliche Ausgangssperre um die Bevölkerung zu schützen, die Maßnahme war nicht gerade förderlich für die Stimmung in der Stadt, doch war sie leider notwendig.

#9 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 05.02.2023 13:39

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Auf Grund der Morde übernahm Zerwas das Kommando über die Nachtwache und war mit Feuereifer dabei, die Stadt nachts zu kontrollieren. Wir hofften, dass damit der Mörder erwischt wurde oder wir ihn wenigstens von weiteren Tagen abhalten konnte.

An einem frühen Morgen kam es zu einem Tumult im Hof der Garnison, bei den Stellen rief jemand um Hilfe. Es war Ludalbert unser junger Knecht. Auf seinen schmalen Schultern stützte sich die Stallmagd Jandra. Sie war leichenblass und Ludalbert berichtete, dass er sie wie tot im Stall gefunden hatte, sie war extrem schwach auf den Beinen und Shiahan und Lorion untersuchten sie, konnten aber keine Wunden feststellen. Sie erzählte, dass sie ein Geräusch in der letzten Box gehört hatte und dann ein rotes Flirren oder einen Nebel gesehen hatte und dann war alles um die herum schwarz geworden. Wieder der Hinweis auf die Farbe Rot, wir mussten diesem Hinweis nach gehen.

Mit Hilfe eines Zaubers versuchte unsere Hexe in die Gedanken des geistig verwirrten Uriens einzudringen, während wir ihn zu dem Thema verhörten. Ihr wurde das Bild eines Orks gezeigt, der von einem roten Nebel umgeben war und die Gefangenen beim Praiostempel abschlachtete. Mehr bekamen wir aus dem armen Mann nicht raus.

Da das Stadtarchiv nicht wirklich brauchbar war versuchten wir unser Glück beim alten Brom, wir nahmen Gernot mit um etwas leichter bei seinem Vater vorzukommen, doch der Alte regte sich über den angeblichen Überfall durch uns auf und so konnten wir nur wenige Informationen erlangen, ehe er uns rauswarf. Zaturaya konnte noch heimlich ein Buch einstecken und ich kehrte in der Nacht mit ihr zurück um weitere Bücher zu „leihen“. Sie wartete schwebend vor dem Fenster und ich brach über den Keller ein und suchte die Bücher aus, die alt und nützlich aussahen.

In unseren Räumen studierten wir die Bücher und versuchten die Fundstücke in die richtige Reihenfolge zu bringen:

1. Greifenfurth hieß früher Saljeth
2. In Saljeth war ein Unheiligtum der Orks vorhanden, wie man es auch aus dem Orkenland kannte.
3. Vom Himmel stieg ein Greif herab und die Orks wurden vertrieben.
4. Auf dem Unheiligtum wurde ein Praiostempel errichtet.

Die Hinweise auf den Tempel kamen erneut auf, auch wenn unsere erste Suchaktion nichts gebracht hatte. Shiahan schickte einen Elementar unter die Erde, doch dieser kehrte nach kurzer Suche zurück und meinte eine Barriere würde sein weiteres vordringen verhindern. War die Barriere göttlicher oder magischer Natur, beides wäre möglich, doch wir konnten es nicht herausfinden.

„Herr der Geheimnisse und Hüter der verborgenen Schätze, lass mich finden, was vor den Augen der Welt von de Göttern verborgen wurde. Schenke mir den richtigen Hinweis um das zu entdecken, was so gut verborgen, auf das wir die Stadt Deines strahlenden Bruders des Götterfürsten schützen können“.

Die nächsten Tage verbrachten wir damit von den anderen Gebäuden am Marktplatz aus einen Zugang unter der Erde zu suchen, doch leider war diese Mühe vergebens. Nur ein paar anzügliche Botschaften an den Wänden des Kellers Rahjatempel kamen zum Vorschein.

Da wir uns weitere Erkenntnisse aus den Büchern vom alten Brom versprachen, wollten Zaturaya und ich unsere Aktion der letzten Nacht wiederholen. Wir brachten die alten Bücher zurück, damit es nicht so auffiel und wollten uns gerade neue holen, da erklang aus der Stadt ein Alarm. Die Hexe flog sofort los und ich eilte durch die Nacht. Der Herr der Nacht verlieh mir die Leichtigkeit schneller zu laufen als jeder Mensch und dennoch hatte ich keine Chance die Person einzuholen. Sie war übermenschlich schnell, die Gestallt war auch nicht so passend für einen Ork, doch der Mantel verhinderte mehr zu erkennen. Ich bog um eine Ecke und stand in einer Sackgasse, von der Person weit und breit nichts zu sehen, auch die Spuren endeten mitten auf der Straße. Wir durchsuchten die angrenzenden Häuser gemeinsam mit den Wachen, doch ohne Erfolg.

Bernfried konnte nur eine schwache magische Nachwirkung erkennen, aber ihren Ursprung nicht feststellen. Mit den Wachen ging es dann zu dem Ort des Überfalls. Das Opfer war noch am Leben, die Nachtwachen hatten schlimmeres verhindern können. Mit Hilfe Magie und herkömmlichen Mitteln versorgten wir die tiefen Stichwunden am Rücken und brachten das Opfer zu den Therbuniten. Es konnte uns nur wenig sagen, außer dass er von hinten angegriffen war und das die Hand des Angreifers auf seinem Mund lag und für ihn nicht orkisch war, vielleicht trug sie aber auch Handschuhe.

Am nächsten Mittag schallte der Ruf der Torwachen durch die Stadt „Der Prinz kommt“. Leider war es nicht so, wie der erste Schein zeigte. Es war Oberst Alrik von Blautann mit gut 100 Mann Kavallerie , einige der Soldaten waren verletzt und es schien eine buntgemischte Truppe aus leichter und schwerer Kavallerie zu sein. In der Garnison berichtete der Oberst, dass der Kaiser bei einem Ausfall nach Greifenfurth angegriffen und der Ausfall zurückgeschlagen wurde. Die Truppen waren die einzigen, die durchgekommen waren und die Befehle des Kaisers waren eindeutig. „Haltet Greifenfurt um jeden Preis, wenn möglich würde schnellstmöglich Hilfe aus Wehrheim kommen“.

Diese Nachricht war natürlich nicht das, was wir erhofft hatten. Auch würde es für die Bevölkerung Konsequenzen haben. Das Kriegsrecht wurde verschärft und Marcian verfügte ein Einsammeln und eine Rationierung der Vorräte. Mit Hilfe der Kavallerie hatten wir genügend richtige Soldaten um die Befehle umzusetzen. Die Bewohner der Stadt fügten sich murrend der Beschlagnahmung, wer sich mehr aufregte war der alte Brom, denn wir konnten Marcian überzeugen, auch die Bücher beschlagnahmen zu lassen. Mit zwei Fuhrwerken ließen wir die Bibliothek räumen und in die Garnison bringen. Bernfried steckte von dort an nur noch mit der Nase in den Büchern auf der Suche nach neuen Hinweisen.

Um die Bewohner aus den naheliegenden Dörfern in die Stadt zu holen und auch die Vorratskammern weiter zu füllen, ritten wir mit einigen Kämpfern aus und evakuierten die Ortschaften Breitenbruch, Weihenhorst und Greifenberg. In Greifenberg waren gut zwei Dutzend Orks in einem alten Hof und in dem Ort unterwegs. Wir griffen schnell und hart an, die Bewohner des Ortes waren erschrocken und versteckten sich für die Dauer des Kampfes. Wir konnten sie aber dann überzeugen mit ihrem wichtigsten Hab und Gut und vor allem mit den Vorräten nach Greifenfurth zu reisen. Die Stimmung dort kippte allerdings leicht, da die Städter nicht begeistert über weitere Mäuler waren, auch wenn diese Essen mitbrachten. Es ist erstaunlich, wie schnell die göttlichen Gebote in Vergessenheit geraten, wenn man das eigene Hab und Gut teilen muss und nicht mehr in Saus und Braus lebt.

Der zweite Trupp aus Breitenbruch brachte ebenfalls Personen, Baumaterial und vor allem Vorräte in die Stadt. Am nächsten Tag brachen wir nach Weidenhorst auf, dies war der kleinste Ort. Zaturaya konnte ein Gespräch zweier Orks mitbekommen, dass eine Rinderherde auf dem Weg zum Hauptlager war. Das war natürlich ein enorm wichtiges Ziel, es würde zum einen uns Vorräte besorgen und sie außerdem dem Feind abnehmen. Wir nahmen das kleine Dorf im Sturmangriff und die Orks hatten keine Chance.

Zurück in Greifenfurth weckten wir Marcian, der sich mit einem der Mädels aus der Fuchshöhle vergnügt hatte in der Garnison. Sie schien mittlerweile seine persönliche Gespielin zu sein, wir hatten sie schon mehrfach in seiner Gesellschaft gesehen. Wir informierten ihn über die wichtigen Neuigkeiten und stellten am nächsten Morgen einen größeren Angriffstrupp zusammen aus Kavallerie und Freischärlern und einigen Viehhirten um die Rinder auch nachher bändigen zu können. Uns begleiteten etwas mehr als 50 Kämpfer.

Dank der Luftaufklärung unserer Hexe konnten wir die Route der Orks voraussehen und einen guten Hinterhalt legen. Wir wählten eine Stelle in einem dichten Wald, dass die Rinder nicht in alle Richtungen rennen konnten und bereiteten vor den Orks und auch hinter ihnen Bäume vor um sie auf den Weg und vor allem auf ihre Wagen fallen zu lassen. Das war auch das Startsignal für unseren Angriff. Die Wägen der Orks waren am Ende des Zuges und scheinbar waren dort orkische Kampfhunde drin. Der Baum erschlug die erste Meute komplett und die Wagenführer hatten zum Glück keine Möglichkeit die Hunde aus dem zweiten Wagen zu befreien. Sie waren unser primäres Ziel und Bernfried steckte den Wagen mitsamt der bellenden Meute in Brand.

Freischärler und Kavallerie griffen von beiden Seiten an und nutzen den Überraschungsmoment.

#10 RE: 17) Jahr des Greifen von Kalgox - Sohn des Arngrimm 05.02.2023 14:10

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Es war ein harter und auch verlustreicher Kampf um die Rindviecher. 13 tapfere Männer und Frauen fielen in unseren Reihen, doch wir konnten die Orks niederkämpfen und ihnen insgesamt 59 Rinder und 4 Auerochsen abnehmen, die sie vor ihren Wägen hatten. Mit Zaturaya in der Luft ging es dann auf kürzestem Weg zurück nach Greifenfurt. Sie hielt uns darüber auf dem Laufenden, wenn sie Orks sah und so konnten wir diesen gut aus dem Weg gehen. Kurz vor Greifenfurt schloss sie sich dann unserem Viehtreck an. Wir kamen am späten Nachmittag in Greifenfurt an und wurden doch recht fröhlich begrüßt, die Bevölkerung war froh über frisches Fleisch und auch Marcian beglückwünschte uns zu unserem Sieg. Firutin und der Geweihte des Ingerimm bestatten unsere Gefallenen.

Wir ließen die Metzger der Stadt kommen und die Rinder wurden direkt geschlachtet, das Blut für Schwarzsauer und Blutwurst aufgefangen und das Fleisch getrocknet. Die Auerochsen sollten am Spieß gegrillt werden und die Moral der Stadt heben. Selbst einige Musiker spielten auf, als das kleine Fest begann und es wurde getanzt und gelacht. Selbst Mara und Shiahan tanzten zusammen, es war ein lustiger Anblick, aber es war schön zu sehen, dass die Gruppe immer fester zusammenwuchs. Diesen Zusammenhalt würden wir sicher noch dringend brauchen.

Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, Marcian winkte uns zu sich. Ein weiterer Toter wurde gefunden. Es war ein junger Handwerker und auch ihm fehlte die Kopfhaut. Wir kamen einfach nicht weiter bei der Suche nach dem Mörder. In seinem Rücken steckten die Reste eines orkischen Pfeils und in der Brust klafften zwei Wunden wie von einem Kurzschwert oder Dolch.

Es kam die Idee auf – ich glaube es war unser druidischer Freund – unsere Schwertgesellin als Köder zu verwenden. Sie in einem Kleid – über ihrer Rüstung natürlich – durch die nächtlichen Gassen flanieren zu lassen und zu hoffen, dass der Mörder ihr nicht widerstehen konnte. Mir war nicht ganz wohl dabei, vor allem, da die erste Leiche geköpft war. Ich eilte am nächsten Tag in die Schmiede und stellte aus einem alten Plattenpanzer und einigen Stahlringen einen effektiven Meuchlerkragen her. Ich wollte kein Risiko eingehen. Ich brauchte den ganzen Tag um den Kragen so zu fertigen, dass ich damit voll und ganz zufrieden war. Marcian war nicht so einverstanden, dass wir alle anderen – auch seine Sartassa aus dem Plan raushalten wollten, doch wir trauten mittlerweile niemanden mehr. Mürrisch stimmte er zu.

Die positive Stimmung nach dem Fest kippte leider genauso schnell wieder als der Mord bekannt gegeben wurde. Wir mussten endlich vorankommen. Es durfte keine weiteren Morde geben oder wir würden hier einen Aufstand erleben.

Da die Morde meistens nach einem Fest standfanden nahmen wir den ersten Rahja als Grund für ein kleines Fest zu Ehren der schönen Göttin. Ach liebliche Rahja, bei dem Gedanken konnte ich Grangor nicht mehr loslassen. Wie schön wäre es, wenn du noch einmal vor mir von einer Säule steigen würdest und ich deine göttliche Stimme wahrnehmen dürfte. Wir berieten uns mit den Zunftmeistern der Stoffgerber- und Händler und der Winzer und organisierten das Fest. Die Wachen wurden in allen Gebieten verstärkt, bis auf in dem, in dem Mara unterwegs war. Zaturaya überwachte Sie aus der Luft, Thorben und ich waren dicht in ihrer Nähe. Doch in der Nacht wurde sie nicht angegriffen, bekam aber mit, dass in dem Lagerhaus am Hafen wohl etwas vor sich ging. Wir brachen die Jagd nach dem Mörder ab und schlichen zu Hafen.

Ein halbes Dutzend Bürger der Stadt hatte sich hier versammelt und plante im Schein der Kerzen einen Raub von Lebensmitteln aus unseren Depots. Ach Phex, warum hast du ihnen nicht mehr Weisheit geschenkt. Wir stellten Sie und die Frau fiel vor Angst gleich in Ohnmacht. Ich hatte wirklich Mitleid mit ihnen, keiner verdiente es für so etwas am Strick zu baumeln, bis der Tod eintrat, doch es herrschte das Kriegsrecht.

Wir nahmen sie gefangen und führten sie in die Garnison unter Arrest. Ich verhörte sie und bekam heraus, dass sie angeheuert wurden von einem reichen Pinkel und sie erwähnten, dass auch der Proviantmeister mit unter der Decke stecken würde. Ich besprach mich mit meinen Gefährten und wir planten sie freizulassen um an die Hintermänner zu kommen und auch um in Erfahrung zu bringen, ob der Proviantmeister wirklich eine Ratte war. Marzian stimmte zu und ich konnte nicht nur die Todesstrafe für sie vom Tisch bekommen, sondern auch die lebenslange Kerkerhaft. Dienst in der Armee bis zur Befreiung der Stadt durch das Reich war mein Angebot, dass mehr als Dankbar angenommen wurde. Für 12 Silber hatten sie ihr Leben beinahe verkauft, bei Phex, der Handel war einfach zu schlecht, das konnte ich nicht hinnehmen. In der Nacht betete ich und dankte dem Gott des Handels, dass er mit uns war und das Leben der Bürger verschonte. Sicher war es ihnen eine Lehre fürs Leben.

In der nächsten Nacht wechselte Mara das Viertel der Stadt und wir legten uns wieder auf die Lauer, Zaturaya schlug leise Alarm, sie hatte das Wesen erkannt, das sie von ihrer Katze als Drei-Wesen beschrieben bekommen hatte. Es kletterte über die Mauer und schlich durch die Stadt Richtung Fluss und sprang hinein. Scheinbar war das Ziel diesmal direkt die Garnison. Während Zaturaya es aus der Luft verfolgte rannten wir durch die Stadt. Am Rande der Festung kletterte es aus dem Wasser und endkleidete sich. Thorben meinte, das würde er von manchem Zauber kennen, jetzt musste alles schnell gehen. Würde das Wesen sich unsichtbar machen, würden wir es nicht mehr finden. Thorben lud die Armbrust und ging mit Mara über den schmalen Landstrich um ihn den Weg abzuschneiden. Ich spürte den Wind in meinem Bart und erkannte, dass mein Weg ein anderer war. Ich rannte die Stiegen zur Mauer hinauf und bis zum Ende der Garnison, ich schaute in die Sterne und schickte ein kurzes Gebet an Phex den Jäger der Nacht „Lass mich meine Beute fangen wie eine Eule in der Nacht, schnell, lautlos, tödlich“ und so sprang ich …. Im Flug spürte ich SEINE Nähe – er hatte mich erhört, doch er ließ mich auch wissen, dass ich einen Preis für meinen Leichtsinn zu zahlen hatte. Wind umgab mich als ich auf das Wesen zuraste. Im letzten Moment hob er den Kopf und sah mich an, das letzte was es sehen sollte, waren die Afterballen einen Ambosszwerges. Ich schlug auf und ich hörte das Geräusch seines Genicks, wie es unter mir brach. Sein Schädel würde mir einen tsagefälligen bunten Bluterguss verpassen und ich würden Aufprall noch einige Tage spüren. Aber wir hatten den Mörder!
Es war eine Mischung aus Elf, Mensch und Orken. Um seinen Hals trug er eine Kupferscheibe wie die Schamanen und in mir rief etwas, dass wir sicherstellen sollten, dass er tot blieb. Der Kopf wurde vom Leib getrennt und beides unter dem Segen des schweigenden Gottes getrennt vergraben. „Ich danke Dir Gevatter Fuchs für deinen Beistand und dass Du bei mir warst in dieser Nacht, Deine Nähe im Flug zu spüren hat mir gezeigt, dass ich in Deinen Reihen richtig bin. Diese Stadt wird Deinen Segen noch mehr brauchen in Zukunft und da ich Deine Spuren bisher noch nicht gefunden habe, will ich neue hinterlassen, auf dass Deine Gläubigen Dir huldigen können.“

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